Akute neuronale Läsionen gehen für die Betroffenen oft mit schwerwiegenden Einschränkungen einher. Cannabinoide (CB) sind zur Behandlung zunehmend in den Fokus wissenschaftlichen Interesses gerückt. PEA, das Endocannabinoid 2-AG und das synthetische Cannabinoid WIN sollten in der vorliegenden Arbeit auf ihr neuroprotektives Potential und ihre Angriffspunkte hin am Modell der organotypischen hippokampalen Schnittkultur (OHSC) nach exzitotoxischer Schädigung untersucht werden. Die degenerierenden Neurone, markiert mit dem Fluorochrom Propidium Iodid, sowie die Mikrogliazellen, gekennzeichnet durch Isolektin B4, in der Körnerzellschicht des Gyrus dentatus wurde mit einem konfokalen Laserscanningmikroskop visualisiert. Um die Angriffspunkte von PEA, 2-AG und WIN zu untersuchen, wurden spezielle Antagonisten eingesetzt. PPARα konnte als der die neuroprotektiven Effekte von PEA vermittelnde Rezeptor identifiziert werden. 2-AG und abn-CBD zeigten neuroprotektive Eigenschaften, die über den abn-CBD Rezeptor auf Mikrogliazellen vermittelt scheinen, da bei Depletion der Mikrogliazellen die neuroprotektiven Effekte aufgehoben wurden. Nach Behandlung mit WIN könnte der CB1 Rezeptor für die neuroprotektiven Effekte identifiziert werden. Weiterführende Untersuchungen der Arbeitsgruppe konnten bereits modulierende Einflüsse von TRPA1 Kanälen und spannungsabhängigen Calciumkanälen beim Einsatz von hohen WIN Konzentrationen aufzeigen. Die Befunde beschreiben relevante Angriffspunkten, die als potentielle therapeutische Ziele bei der Behandlung akuter neuronaler Läsionen Verwendung finden könnten. |