Die Assoziierungsabkommen zwischen den Mittel- und Osteuropäischen Ländern (MOEL) und der Europäischen Union haben im landwirtschaftlichen Bereich nicht den erhofften Erfolg gebracht. Der vorliegend Beitrag untersucht die Gründe für dieses partielle Scheitern. Im ersten Teil des Papiers wird die Entwicklung und Bedeutung des Agrarhandels der MOEL beschrieben. Dabei zeigt sich, daß die EU für die meisten MOEL im Agrarbereich der wichtigste Handelspartner ist. Die Handelsbilanz für Agrar- und Ernährungsgüter zwischen den MOEL und der EU hat sich in den letzten Jahren jedoch zu Gunsten der Europäischen Union verändert; eine Entwicklung, die dem Ziel der Assoziierungsabkommen widerspricht. Wichtige externe und interne Faktoren, die die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den Assoziierungsländern bestimmen, werden im zweiten Teil des Beitrags aufgezeigt und diskutiert. Hierzu gehören die Veränderung der Realen Wechselkurse, Begrenzungen in der inländischen Agrarproduktion, unzureichende Nahrungsmittelqualität im Vergleich zu den in der EU erzeugten Produkten, unzureichende sanitäre und phytosanitäre Standards und mangelnde Wettbewerbsfähigkeit in der Verarbeitungsindustrie. Diese Faktoren können auch nicht durch die Agrarpolitik dieser Länder kompensiert werden, die mit Ausnahme von Bulgarien und Rumänien in allen Assoziierungsländern auf einen Schutz des landwirtschaftlichen Sektors ausgerichtet ist. |