Titelaufnahme

Titel
Mass exodus from Kosovo : how a struggling state loses its citizens / Judith Möllers; Arjola Arapi-Gjini; Sherif Xhema; Thomas Herzfeld
BeiträgerMöllers, Judith ; Arapi-Gjini, Arjola ; Xhema, Sherif ; Herzfeld, Thomas
ErschienenHalle (Saale) : Leibniz Institute of Agriculture Development in Transition Economies (IAMO), 2015
UmfangOnline-Ressource (PDF-Datei: 6 S., 2,53 MB) : Ill.
Anmerkung
Zsfassung in dt. und alban. Sprache
SpracheEnglisch
SerieIAMO policy briefs ; 24
URNurn:nbn:de:gbv:3:2-54958 
Zugriffsbeschränkung
 Das Dokument ist frei verfügbar
Dateien
Mass exodus from Kosovo [2.53 mb]
Links
Nachweis
Klassifikation
Keywords
A remarkable exodus from Kosovo occurred in the winter 2014/15 raising urgent questions about its underlying drivers and implications for both Kosovo and the destination countries. This policy brief provides a first-hand qualitative snapshot of key migration drivers as well as insights on some particularities of the phenomenon. We find that the exodus is the result of a struggling Kosovar state which failed to maintain the enthusiasm and hope of its young nation and turn it into sustainable development. Instead a lack of perspectives and accumulated frustration about the existing political caste nepotism and corruption drive out even middle class people. The extent and timing of the migration wave was closely connected with facilitated travel conditions and incentivising rumours that caused a snowball effect. We argue that EU countries will have to react with patience and care in handling incoming migrants. Changes in the asylum and visa regimes are recommended but a smart timing of measures is important. Ultimately to prevent a deepening crisis and possible unrest in Kosovo temporary legal migration opportunities are needed. Within Kosovo only breaking up existing structures and establishing efficient institutions and functioning social models in their place could allow the country to overcome its economic deadlock.
Keywords (Englisch)
Im Winter 2014/15 kam es zu einem beachtlichen Exodus aus dem Kosovo. Diese Massenmigration hat Auswirkungen nicht nur im Kosovo sondern auch in den Zielländern und sie wirft Fragen nach den Auslösern und möglichen Implikationen auf. Der vorliegende Policy Brief identifiziert und analysiert Antriebskräfte und einige Besonderheiten dieses Phänomens. Hauptauslöser der Massenmigration ist aus unserer Sicht ein Staatsversagen. Der große Enthusiasmus und die Hoffnungen der jungen kosovarischen Nation konnten nicht aufrechterhalten und erfolgreich in eine nachhaltige Entwicklung umgewandelt werden. Vielmehr hat sich eine hohe Frustration über die politische Kaste und die vorherrschende Vetternwirtschaft und Korruption angestaut die selbst die Mittelschicht in die Emigration treibt. Der Migrationsansturm wurde zusätzlich durch erleichterte Reisebedingungen und Gerüchte z. B. über unkomplizierte Asylregelungen angetrieben die einen regelrechten Schneeballeffekt auslösten. Den politischen Entscheidungsträgern in der EU empfehlen wir einen gelassenen und bedachten Umgang mit der Massenmigration. Änderungen in den Asyl- und Visaregelungen sind angeraten erfordern aber eine kluge zeitliche Abfolge der Umsetzung. Legale möglicherweise temporäre Migrationsmöglichkeiten sollten in Betracht gezogen werden um eine unerwünschte Krisensituation im Kosovo nicht zu verstärken. Im Kosovo selbst müssen als Antwort auf die Abwanderung endlich bestehende Strukturen aufgebrochen und die Korruption bekämpft werden denn nur leistungsfähige Institutionen und funktionierende Sozialsysteme können dem Land helfen den wirtschaftlichen Stillstand und die Perspektivlosigkeit zu überwinden.