Im vorliegenden Discussion Paper werden die Wirkungszusammenhänge auf landwirtschaftlichen Arbeitsmärkten, die auf ihnen auftretenden Hemmnisse hinsichtlich einer optimalen Allokation des Faktors Arbeit und die spezifischen Anpassungsprozesse unter sich wandelnden politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen analysiert. Untersuchungsgegenstand ist die Region Nitra im Südwesten der Slovakei. Die dortige Agrarstruktur wurde zum Zweck der dynamischen Abbildung von Strukturveränderungsprozessen im agentenbasierten Model AgriPoliS rekonstruiert. Mit diesem wurden anschließend einerseits Simulationen zur Abschätzung des Einflusses von variierenden Opportunitätskosten des Faktors Arbeit durchgeführt, des Weiteren wurden die agrarstrukturellen Auswirkungen im Wechselspiel von volkswirtschaftlichem Wachstum und unterschiedlich gestalteten politischen Rahmenbedingungen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass sich unter der Annnahme eines flexiblen, idealisierten Arbeitsmarktes starke Veränderungen in der Agrarstruktur und hinsichtlich des Einsatzes von Arbeitskräften im Landwirtschaftssektor ergeben würden. Derartige Bedingungen würden insbesondere überdurchschnittlich erfolgreichen Betrieben mit vorhandenem Wachstumspotential zum Vorteil gereichen. Sofern diese Wachstumsbetriebe aus der Gruppe der Einzelunternehmen stammen, zeigt sich, dass diese den steigenden Bedarf an Arbeitskräften durch Fremdarbeitskräfte decken würden. Der Beitritt zur EU und die damit einhergehende Implementierung eines Direktzahlungsregimes bewirkt, dass Betriebe, die ohne die neu geschaffenen Anreize aus dem Sektor ausgeschieden wären, kurz- bis mittelfristig in diesem verbleiben und den Strukturwandel hemmen beziehungsweise verlangsamen. -- Landwirtschaftliche Beschäftigung ; Strukturwandel ; Agentenbasierte Modellierung ; Politikanalyse |