Titelaufnahme

Titel
Todesfälle im Polizeigewahrsam von 1993 - 2003 in Deutschland / von Stefan Robert Hanke
VerfasserHanke, Stefan Robert
BetreuerLessig, R. Prof. Dr. ; Dettmeyer, R. Prof. Dr. Dr. ; Bajanowski, T. Prof. Dr.
Erschienen2011 ; Halle, Saale : Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt, 2011
UmfangOnline-Ressource (III, 72 Bl. = 14,16 mb)
HochschulschriftHalle, Univ., Medizinische Fakultät, Diss., 2011
Anmerkung
Tag der Verteidigung: 29.11.2011
Sprache der Zusammenfassung: Englisch
SpracheDeutsch
DokumenttypE-Book
SchlagwörterHalle
URNurn:nbn:de:gbv:3:4-6740 
Zugriffsbeschränkung
 Das Dokument ist frei verfügbar.
Dateien
Todesfälle im Polizeigewahrsam von 1993 - 2003 in Deutschland [14.15 mb]
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Nachweis
Keywords
Tod im Polizeigewahrsam; Verbesserung der medizinischen Versorgung im Polizeigewahrsam; Prävention von Todesfällen
Keywords (Englisch)
deaths; improvement of medical care; police custody; prevention
Keywords
Laut einer Umfrage unter den Innenministerien aller 16 deutschen Bundesländer starben im Zeitraum 1993­2003 128 Personen im Polizeigewahrsam. Im Jahr 2004 folgte eine Anfrage bei rechtsmedizinischen Universitätsinstituten und Landgerichtsärzten mit der Bitte um Mitteilung der obduzierten Fälle in diesem Zeitraum. Es wurden 75 Obduktionen gemeldet. 60 Sektionsprotokolle konnten ausgewertet und einer Mängelanalyse unterzogen werden. Neben den Sektionsprotokolldaten flossen auch die rechtsmedizinischen Gutachten und die Ergebnisse der strafrechtlichen Ermittlungen in die Analysen ein. Ergebnisse: Die häufigsten Todesursachen waren akute Alkoholvergiftungen Schädel-Hirn-Traumata innere Krankheiten und tödliche Medikamenten- und Drogen-Vergiftungen. In 23 Fällen sind die Personen im Gewahrsam zuvor zur Beurteilung der Gewahrsamsfähigkeit medizinisch untersucht worden. Von diesen 23 Fällen ergaben 15 (65 2%) Mängel in verschiedenen Bereichen der ärztlichen Tätigkeit (unzureichende Diagnostik keine stationäre Krankenhauseinweisung fehlende Dokumentation). Bei den Polizisten waren in 33 der 60 Fälle (55 0%) Fehler nachweisbar hauptsächlich weil sie keine ärztliche Beurteilung veranlassten oder die Person nicht regelmäßig überwachten. Unsere Studie zeigte jedoch auch dass in 16 Fällen (26 6%) der Tod sehr wahrscheinlich nicht vermeidbar war auch wenn alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet worden wären. Schlussfolgerung: Die Studie gibt sowohl Empfehlungen zur Verbesserung der ärztlichen und polizeilichen Qualität im polizeilichen Gewahrsam als auch Empfehlungen an den Gesetzgeber zur Verbesserung der technischen Gegebenheiten im Polizeigewahrsam.