Befunde hatten gezeigt (Schultka et al. 1996, Göpel et al. 1997), daß dicke reife elastische Fasern in der äußeren Tubenwandung und mikrofibrillenreiche Anteile mehr in Mucosa und Muscularis vorkommen. Die jetzt durchgeführten elektronenmikroskopischen Untersuchungen waren deshalb darauf gerichtet, zu erkunden, wo genau sich die Komponenten in den einzelnen Schichten befinden, wie sie sich verteilen und welche Beziehungen sie zu anderen Strukturen, z.B. zur glatten Muskulatur, herstellen. Dazu wurde Elastin mit Hilfe von Tanninsäure, angewandt in der Pre- und Post-embedding-Technik, selektiv kontrastiert. Für die Analyse wurden Organstückchen der Pars ampullaris und des Isthmus von 12 operativ gewonnenen Tuben 24- bis 70jähriger Frauen verwendet. Diese wurden in cacodylat-gepuffertem Glutar- und Paraformaldehyd fixiert, teilweise in gepuffertem Osmiumtetroxid nachfixiert und in Durcupan ACM eingebettet. Ultradünne Schnitte wurden hergestellt und anschließend mit Uranylacetat und Bleicitrat kontrastiert. Mikrofibrillen liegen parallel zueinander und bilden Bündel. Diese werden als Oxytalanfasern bezeichnet. In der Mucosa finden sie sich besonders zahlreich unter der Basalmembran. Sie lassen sich auch in enger Nachbarschaft zu den Fibrozyten nachweisen, wobei sie parallel zu ihnen verlaufen, sich von ihnen entfernen und zur nächsten Zelle ziehen, so daß der Eindruck entsteht, als ob sie diese miteinander verbinden. Auch zu den Muskelzellen haben die Mikrofibrillen einen engen Kontakt. Muskelbündel werden von Elastin-haltigen, aber Mikrofibrillen-reichen Strukturen, sogenannten Elauninfasern, eingefaßt. Stark Tanninsäure-kontrastierte elastische Fasern mit weniger peripher liegenden Mikrofibrillen sind vorwiegend in den Wänden der Arterien und Venen und ihrer Umgebung lokalisiert. Dabei steigt ihr Faseranteil mit zunehmendem Kaliber des Gefäßes. Diese Fasern kommen vor allem in der Gefäß-Muskelschicht vor. Elastin-haltige Fasern wirken regulierend bei Dehnung im Bindegewebe des Eileiters. Dagegen sind Mikrofibrillen-reiche Strukturen an der Übertragung von Kräften beteiligt und schützen so ihre Umgebung bei Einwirkung von Druck und Zug.
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