Die Protonen-Multiquanten (MQ)-NMR wurde zur Untersuchung von dipolaren Kopplungen in amorphen Polymeren verwendet. Diese Kopplungen sind durch die molekulare Bewegung stark reduziert; ihre vorhandene Reststärke gibt Auskunft über den Ordnungsparameter der einzelnen Molekülsegmente. Im Rahmen dieser Arbeit wurden die Impulsfolgen C7, POST-C7, BABA, DRAMA, 8P und 32P (die beiden letzteren bestehen aus Zyklen von 8 bzw. 32 Impulsen) verwendet und deren Effektivitäten miteinander verglichen. Dabei erwiesen sich die Folge C7 und deren modifizierte Variante POST-C7 bezüglich der Selektivität der Kopplung sowohl zwischen den Protonen der gleichen Atomgruppe als auch zwischen denen verschiedener Gruppen als die geeignetsten Methoden. Doppelquanten-Verfahren, die zwecks höherer Auflösung mit der schnellen Probenrotation (MAS) kombiniert waren, wurden mit statischen Doppelquantenverfahren hinsichtlich ihrer Anwendung auf Elastomere verglichen. Unter statischen Bedingungen treten in Elastomeren auch Kohärenzen höherer Ordnung auf; bis zu sechster Ordnung waren sie klar nachweisbar. Es wird eine detaillierte theoretische Analyse der Anregung und des Nachweises von Multiquantenkohärenzen unter statischen Bedingungen und unter MAS vorgestellt. Merkmale und Eigenschaften zweidimensionaler Experimente sowie von Spin-counting-Experimenten werden eingehend diskutiert. Weiterhin wird der Einfluss endlicher Impuls-Schaltzeiten auf den Hamilton-Operator nullter Ordnung der BABA-Folge untersucht. Der Einfluss von HF-Feld-Inhomogenitäten auf MQ-Experimente konnte durch Anwendung neuer Phasenzyklen verringert werden. Zwei unterschiedliche Verfahren zur Datenaufnahme und -verarbeitung - TPPI und hyperkomplexe Datenbehandlung - werden hier erstmalig miteinander verglichen.
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