Der Spinreorientierungsübergang von ultradünnen Filmen wird in dieser Arbeit am Beispiel des Systems Co/Au(111) untersucht. Im Mittelpunkt stehen die Fragen nach dem Einfluß eines äußeren Magnetfeldes auf den Übergang und nach dem Typ der Spinreorientierung. Bei einem Spinreorientierungsübergang ändert sich die Orientierung der Magnetisierung in Abhängigkeit von einem Parameter, z. B. von der Temperatur oder wie hier untersucht von der Filmdicke. Bei Co/Au(111) ist die Magnetisierung bei geringeren Filmdicken senkrecht und bei größeren Filmdicken in der Ebene orientiert. Probenpräparation und Experimente wurden unter Ultrahochvakuumbedingungen in situ durchgeführt. Die Kobaltfilme werden durch thermisches Verdampfen hergestellt. Die magnetische Charakterisierung erfolgt durch Ausnutzung des magneto-optischen Kerr-Effekts. Die Hysterese wurde bei verschiedenen Filmdicken in Feldern in der Ebene und senkrecht dazu untersucht. Die magnetische Suszeptibilität wurde erstmals in Abhängigkeit von der Filmdicke beobachtet, in dem sie während des Aufwachsens von Kobalt aufgenommen wurde. Die Suszeptibilitäten in der Ebene und senkrecht dazu werden durch Untersuchung des magneto-optischen Signals bei angelegten magnetischen Wechselfeldern der entsprechenden Richtungen erhalten. Bei beiden Suszeptibilitäten wird in Abhängigkeit von der Dicke ein Maximum gefunden, welches den Spinreorientierungsübergang charakterisiert. Zusätzliche Magnetfelder in der Ebene bewirken eine Verschiebung des Maximums, d. h. des Reorientierungsübergangs, zu geringeren Filmdicken. Kerr-Mikroskopie wurde an einem Kobaltkeil im Feld durchgeführt, um eine räumliche Abbildung der Änderungen der Magnetisierungsorientierung zu erhalten. In dieser Arbeit konnten erstmals die theoretischen Vorhersagen über die Verschiebung des Reorientierungsübergangs im äußeren Feld mittels Suszeptibilitätsexperimenten nachgewiesen werden. Die Untersuchungsmethoden zeigen übereinstimmend, daß es sich für Co/Au(111) um einen Übergang über eine Koexistenz der senkrechten und der in der Ebene liegenden Magnetisierungsorientierungen handelt. Mit Hilfe der Kerr-Mikroskopie konnten die Anteile der Orientierungen in der Ebene und senkrecht in Abhängigkeit von der Filmdicke bestimmt werden. Es zeigt sich, daß die Anteile kontinuierlich kleiner bzw. größer werden. Die einzelnen Magnetisierungsanteile sind in einem instabilen Zustand, weshalb es bei einem Magnetfeld in der Ebene mit einer geringen senkrechten Streufeldkomponente zu einem Magnetisierungsumschlag über die Ebene hinaus kommt. Die vorgestellten Methoden wie Suszeptibilitätsexperimente in Abhängigkeit von der Filmdicke, Hysteresemessungen und Kerr-Mikroskopie sind universell zur Untersuchung von Reorientierungsübergängen einsetzbar. |