Transgene Tabakpflanzen, die einen Einzelkettenantikörper gegen das Phytohormon Abscisinsäure (ABA) ubiquitär exprimieren und im endoplasmatischen Retikulum anreichern, zeigen einen welkenden Phänotyp. Der Spaltöffnungsschluß ist behindert und nicht mehr durch erhöhte Kohlendioxidkonzentrationen, Verdunkelung oder kurzfristige ABA-Gabe induzierbar. In rasterelektronenmikroskopischen Untersuchungen wurde eine abnorme Schließzellmorphologie festgestellt, offensichtlich ist der Stomataschluß aus strukturellen Gründen verhindert. Durch Langzeitbehandlung mit ABA über den Zeitraum der Blattentwicklung hinweg konnte sowohl die Schließzellmorphologie als auch das physiologische Verhalten der immunmodulierten Pflanzen vollständig normalisiert werden. Aus diesen Ergebnissen wurde geschlußfolgert, daß Abscisinsäure für die Entwicklung funktionsfähiger Schließzellen notwendig ist. Mit Hilfe des DNA-"Arrayings" wurden vergleichende Transkriptionsanalysen durchgeführt. Es konnten zahlreiche, zwischen Gesamtblatt und epidermalen Fragmenten differentielle sowie durch Langzeitbehandlung mit ABA beeinflußte Transkripte erfaßt werden. Zwischen adulten transgenen und Wildtyppflanzen wurden keine signifikanten Transkriptionsunterschiede festgestellt. Die morphologischen Änderungen der Schließzellen manifestieren sich vermutlich während der Schließzellentwicklung und/oder -differenzierung.
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