Wir untersuchten die Wirkung des NO-Donators S-Nitroso-N-Acetyl-D,L-Penicillamin (SNAP) auf Isoprenalin-induzierte positiv inotrope Effekte bei Muskelstreifen des linken Ventrikels in drei verschiedenen Modellen myokardialer Hypertrophie: a) 12-16 Wochen alte männliche Spontan-hypertensive Ratten (SHR) vs. gleichalte normotensive Wistar-Kyoto-Ratten (WKY), b) im Alter von 6 Wochen 5/6 nephrektomierte männliche Wistar-Kyoto-Ratten (SNX) 7 Wochen nach Nephrektomie vs. scheinoperierte Ratten (SOP) und c) 8 Wochen alte männliche WKY-Ratten mit subtotaler Aortenstenose (AOB) vs. SOP. Bei allen drei Modellen war das Verhältnis von Herz- zu Körpergewicht signifikant höher als in den Kontrollgruppen. Isoprenalin (10-11 - 10-5M) bewirkte konzentrationsabhängige Zunahmen der Kontraktionskraft auf die elektrisch gereizten Ventrikelstreifen. Ein Versuch mit dem spezifischen ß1-Adrenozeptorantagonisten CGP 20712 A (3 x 10-7M) und dem ß2-Adrenozeptorantagonisten ICI 118,551 (5 x 10-8M) zeigte, daß die Isoprenalinwirkung beim Rattenherzen allein durch ß1-Adrenozeptoren vermittelt wird. Die maximale Zunahme der Kontraktionskraft war bei SHR vs. WKY gleich, bei SNX und AOB jedoch reduziert. Bei Ratten der Kontrollgruppen (WKY und SOP) rief der NO-Donator SNAP (10-5M) eine signifikante Rechtsverschiebung der Isoprenalin-Konzentrations-Wirkungs-Kurve hervor, diese Rechtsverschiebung konnte durch Methylenblau (10-5M) aufgehoben werden. Bei Ventrikelstreifen von SHR, SNX und AOB hatte SNAP hingegen keinen signifikanten Effekt auf die Isoprenalin-induzierten positiv inotropen Wirkungen. Das lösliche cGMP-Analogon 8-Bromoguanin 3':5'-zyklisches Monophosphat (8-Br-cGMP) hatte den gleichen Effekt wie SNAP. Wir schließen daraus, daß im Zustand myokardialer Hypertrophie NO-Wirkungen beeinträchtigt sind. Solch eine Beeinträchtigung des NO-Systems könnte zur Entwicklung und/oder Erhaltung myokardialer Hypertrophie beitragen. α β γ
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