Seit der Einführung der Strahlentherapie in die Tumorbehandlung gibt es Bestrebungen, mögliche radiogen induzierbare Nebenwirkungen prätherapeutisch abzuschätzen. Innerhalb der letzten 20 Jahre wurden verschiedene Testverfahren entwickelt, um die Strahlenempfindlichkeit von Tumor- und Normalgeweben zu beurteilen. Im Rahmen der Arbeit sollte untersucht werden, ob die Einzelzell-Gelelektrophorese (Comet-Assay) in der Lage ist, Unterschiede in der Strahlenempfindlichkeit verschiedener Zellarten zu detektieren. Dabei war es von besonderem Interesse, wie Lymphozyten von Patienten mit stark akuten und chronischen Nebenwirkungen auf In-vitro-Bestrahlung reagierten. Die Strahlenempfindlichkeit von Leukozyten unter In-vivo-Bestrahlungsbedingungen bei nahezu homogener Dosisverteilung im Körper konnte bei Ganzkörperbestrahlungen untersucht werden. Zusätzlich wurde anhand der Reparaturkurven das Verhalten der Leukozytenpopulationen unter Ganzkörperbestrahlungsbedingungen an drei Patienten untersucht, wobei das Reparaturverhalten der Leukozyten in-vivo und in-vitro miteinander verglichen werden konnte. Außerdem wurden mit dem Comet-Assay drei Weichteilsarkomzellinien, einer relativ strahlenresistenten Tumorart, charakterisiert. Die Gegenüberstellung der Ergebnisse aus den Comet-Assay-Experimenten und der Daten aus dem Koloniebildungstest zeigten deren Vereinbarkeit. Desweiteren ließen sich unterschiedliche Strahlenempfindlichkeiten an Weichteilsarkomzellkulturen nachweisen.
|