Herz-Kreislauferkrankungen sind die häufigste Todesursache in den Industrieländern. Die Atherosklerose nimmt dabei eine Schlüsselstellung ein. Ziel der Arbeit war daher, potenzielle Mechanismen der Ausbildung und Lokalisierung von atherosklerotischen Plaques durch biomechanische Kräfte (Schubspannung, Dehnung), lokal erhöhte Angiotensin II (Ang II)- bzw. Endothelin-1 (ET-1)-Konzentrationen, erhöhte Apoptoseraten, oxidativen Streß oder verstärkte Aufnahme von oxidativ modifiziertem Low-Density-Lipoprotein (oxLDL) in Gefäßzellen auf molekularer Ebene zu untersuchen. Als differenziell durch arterielle Schubspannung herabreguliertes Gen wurde der humane -tubulin folding cofactor D kloniert. Die Bildung des proatherosklerotischen Vasokonstriktors ET-1 wird durch laminare Schubspannung in Endothelzellen herabreguliert. Arterielle laminare Schubspannung verringert zusätzlich die Apoptoserate von Endothelzellen durch Herabregulation proapoptotischer Gene und Induktion antiapoptotischer Gene. Diese biomechanische Regulation der Genexpression in Gefäßzellen kann durch Aktivierung bzw. Inaktivierung von Transkriptionsfaktoren vermittelt werden. Aus ET-1- und Ang II-induzierter erhöhter endothelialer Superoxidanionbildung, vermehrter oxLDL-Aufnahme und anschließender Potenzierung kann ein proatherosklerotischer Circulus vitiosus durch Generierung von oxidativem Streß postuliert werden. Die verringerte oxLDL-Rezeptor- bzw. NAD(P)H-Oxidase-Expression in arteriellen Biopsien von Patienten mit koronarer Herzkrankheit spricht für ein antiatherosklerotisches Potenzial von ACE-Hemmern, AT1-Rezeptorantagonisten bzw. HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren.
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