Pflanzen können den Angriff von Pathogenen durch die Induktion komplexer Resistenzreaktionen abwehren. Eine grundsätzliche Voraussetzung zur Aktivierung des pflanzlichen Abwehrsystems sind hoch sensitive und spezifische Perzeptionsmechanismen für mikrobielle Pathogene. Experimentelle Daten deuten darauf hin, dass in der pflanzlichen Plasmamembran hochaffine Rezeptoren für Pilz-/Oomycetensignale lokalisiert sind. Außerdem wird eine intrazelluläre Signaltransduktionskaskade angeschaltet, die die Aktivierung des Abwehrarsenals der Pflanzenzelle bewirkt. Ein 23-kDa-Elicitorprotein (NPP1, Nekrosen induzierendes Protein von Phytophthora), das aus dem Kulturmedium des Oomyceten Phytophthora parasitica isoliert wurde, induziert in dikotyledonen Pflanzen, einschließlich Petersilie und Tabak, den hypersensitiven Zelltod. Außerdem bewirkt NPP1 die Phytoalexinakkumulation und den Zelltod in Petersilieprotoplasten. NPP1-Homologe haben untereinander einen hohen Grad an Homologie. Heterolog exprimiertes NPP1 zeigte die gleiche biologische Aktivität wie das native Protein. NPP1-Deletionsderivate wurden auf ihre Fähigkeit untersucht, die Phytoalexinakkumulation in Petersilie und den Zelltod in Petersilie und Tabak zu induzieren. Nur die Derivate, die die Phytoalexinbildung induzierten, bewirkten auch den Zelltod. Die Substitution zweier konservierter Cysteinreste in NPP1 durch in-vitro-Mutagenese ging mit dem Verlust der Fähigkeit einher, die Phytoalexinakkumulation und den Zelltod zu induzieren. Petersiliemembranen könnten eine Bindungsstelle für NPP1 enthalten, die die Aktivierung der pflanzlichen Abwehr in einer rezeptorähnlichen Art vermittelt. Zur Charakterisierung einer putativen Bindungsstelle wird ein Radioligand benötigt. Unter Verwendung einer cAMP-abhängigen Proteinkinase (PKA) und [γ32P]-ATP war es möglich, einen Radioliganden mit einer spezifischen Aktivität von 40 Ci/mmol zu präparieren. Es konnte jedoch bisher keine Bindungsstelle detektiert werden.
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