Mit Hilfe von Oberflächenspannungen Messungen und zusätzlicher thermodynamischer Größen ist das Mischungsverhalten von Polypropenen mit statistischen Olefincopolymeren beschrieben worden und der Einfluß auf die sich ausbildende Morphologie und die damit verbundenen mechanischen Eigenschaften untersucht worden. Durch gezielte Kristallisationsexperimente an Olefincopolymeren konnte gezeigt werden, daß Kristallinitätsgrad und Kristallmodifikationen definiert über das Temperaturregime und die Copolymerzusammensetzung eingestellt werden können. Die Messungen der Oberflächenspannungen als Funktion der Temperatur des iso- (i-PP) und des syndiotaktischen (s-PP) Polypropens ergaben signifikante Unterschiede. Mit den Ergebnissen der Messungen der Oberflächenspannungen und der Grenzflächenspannungsmessung (i-PP und s-PP) wurden Berechnungen aus pVT-Messungen und mikroskopische Untersuchungen bestätigt. Es konnte gezeigt werden, daß weder die Zugabe des Farbstoffs noch die unterschiedliche Ausrüstung des i-PP (mit Talkum und mit Stabilisator; mit Stabilisator ohne Talkum; ohne Stabilisator ohne Talkum) einen Einfluß auf die Oberflächenspannung der Schmelze ausübten. Es wurden die Oberflächenspannungen von statistischen Ethen-Propen und Ethen-1-Buten (P(E-co-B)) Copolymeren über den gesamten Zusammensetzungsbereich in Abhängigkeit von der Temperatur mit der Apparatur des hängenden Tropfens bestimmt. Beide OFS nehmen mit steigendem Comonomergehalt (Propen bzw. 1-Buten) ab. Die genaueste Übereinstimmung der Lage des Mischbarkeitsfensters des Systems i-PP / P(E-co-B), das mit mikroskopischen Methoden ermittelt wurde, lieferte die Auswertung von pVT-Daten. Um mechanische Kennwerte mit den Ergebnissen der OFS-Messungen zu korrelieren, wurden binäre und ternäre i-PP / Ethen-Propen Copolymer Blends [80/20 Gew.-%] hergestellt. Die größten Zähigkeiten der Mischungen wurden mit Blends, die Ethen-Propen Copolymere mit mittleren Propengehalten enthielten, erzielt. Das Verhältnis der γ- zur α-Modifikation (Xγ ) von Propencopolymeren wurde durch Variation des Comonomers [4-Methyl-1-penten, 1-Okten , 1-Hexadecen] und des Comonomeranteils sowie durch verschiedene Kristallisationstemperaturen gezielt eingestellt. Steigende Kristallisationstemperaturen erhöhten den Anteil der γ-Modifikation. Bei der Untersuchung der Copolymere mit unterschiedlichen Gehalten an Comonomer zeigte sich, daß im Bereich der geringen Comonomergehalte ein zunehmender Comonomeranteil die Ausbildung der γ-Modifikation begünstigt. |