Untersucht wurden Einzelzellen vom linken Ventrikel von 15 Monate alten SHR-(Tiere mit Bluthochdruck und Herzhypertrophie) bzw. WKY-Ratten (Stamm Whistar Kyoto, gesunde Kontrolltiere). Nach einer Methode von Gallitelli und Isenberg erfolgte das Einfrieren der Einzelzellen an einem elektrophysiologischen Messplatz. Die Zellen wurden in einem Ultrakryomikrotom geschnitten und anschließend gefriergetrocknet. Die Zellschnitte wurden in einem Philips CM12 Elektronenmikroskop untersucht. Zur Detektierung der Röntgenstrahlung diente ein energiedispersiver Röntgendetektor. Die Berechnung der Konzentrationen erfolgte mit der Kontinuummethode nach Hall mittels gefiltertem MLSQ-Fit. Der verwendete Top-Hat-Filter wurde mit Hilfe simulierter Spektren optimiert. Eine mathematische Korrektur für Siliziumkontaminationen wurde in die Berechnungen einbezogen. Die Berücksichtigung von Zählrateneffekten reduzierte die Streuung bei den Messungen an Mitochondrien von Ventrikelmyozyten der Ratte um bis zu 13 % und korrigierte die Mittelwerte. Für zentral gelegene Mitochondrien ergab sich bei Messungen an 16 Zellen von 7 Tieren des Stammes WKY eine Calciumkonzentration von 0.33±0.91 mmol (kg d.w.)1 und für zentral gelegene Mitochondrien bei Messungen an 19 Zellen von 8 SHR-Ratten eine Calciumkonzentration von 0.34±0.85 mmol (kg d.w.)1. Die angegebenen Standardabweichungen sind unwesentlich größer als die Standardabweichung von 0.72 mmol (kg d.w.)-1, die für rein statistische Schwankungen berechnet wurde. Das bedeutet, dass die biologische Variabilität für diese Gruppe von Mitochondrien relativ klein ist. Es ergaben sich Calciumkonzentrationen von 0.66±1.23 mmol (kg d.w.)-1 für die WKY-Ratten und 0.65±0.90 mmol (kg d.w.)-1 für die SHR-Ratten für die peripher (also in Membrannähe) lokalisierten Mitochondrien. Der Unterschied der Calciumkonzentration zwischen den zentralen und peripheren Mitochondrien ist für die jeweilige Gruppe von Ratten signifikant auf einem Signifikanzniveau von 0.05. Hinsichtlich der Calciumkonzentration konnten nach Berücksichtigung aller untersuchten Einflüsse keine Unterschiede zwischen den Kontrolltieren und den spontan Bluthochdruck entwickelnden Ratten nachgewiesen werden.
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