In dieser kumulativen Dissertation (1-5) wird die Entwicklung der Tagesrhythmik beim Säugling im Zusammenhang mit den Zeitgebereinflüssen, denen der Säugling insbesondere durch die Eltern ausgesetzt ist, dargestellt (1, 2). Dabei werden auch die Aktivitäts-Ruhe-Zeitmuster der Frauen während der Schwangerschaft und die ihrer Partner vor der Geburt berücksichtigt (1) sowie Unterschiede im Aktivitäts-Ruhe-Verhalten bei früh- und reifgeborenen Säuglingen aufgezeigt (3). Ferner wird auf die zeitabhängige foetal-maternale Beziehung eingegangen und die Auswirkungen einer vorzeitigen Geburt auf die Bildung der circadianen Rhythmen beim Säuglings diskutiert (4). Die Rolle des Vaters und die Bedeutung der sozialen Synchronisation vor und nach der Geburt des Kindes werden mit der Qualität der Partnerschaft und dem Umgang mit dem Kind in Beziehung gesetzt (4). Ergänzend werden chronobiologische Verhaltensbeobachtungen von Familien unter Alltagsbedingungen im interkulturellen Vergleich vorgestellt (2). Langzeitmessungen der motorischen Aktivität bilden die Grundlage auf der Aktivitätsmuster hinsichtlich ihres Zeitmustertyps und ihrer tagesrhythmischen Anpassung, aber auch hinsichtlich verschiedener Abweichungen, wie z.B. Schlafunterbrechungen oder Verschiebungen der Nachtruhephase, analysiert werden können. In den Arbeiten wird die Methode der Aktographie und die Zeitreihenanalyse, mittels derer die Charakterisierung von Aktivitäts-Ruhe-Zeitmustern erfolgte, ausführlich beschrieben (1,2,5). Kenntnisse über die Entwicklung von biologischen Rhythmen bei Säuglingen können viel zum Verständnis der Zeitgeberfunktion, wie z.B. in der Eltern-Kind-Synchronisation, beitragen und große Bedeutung für die Entwicklungsmedizin, insbesondere bei der frühzeitigen Erkennung von circadianen Rhythmusstörungen, erlangen. |