Der Begriff "stochastische Resonanz" steht für eine neue Gruppe von Effekten, bei denen das auf den ersten Blick paradoxe Konzept, den Ordnungsgrad eines Systems mittels Rauschen zu verbessern, realisiert wird. Der Effekt der stochastischen Resonanz tritt unter den folgenden drei grundsätzlichen Bedingungen auf: 1. nichtlineares System mit einer energetischen Barriere, 2. schwaches kohärentes Eingangssignal, 3. intern oder extern in das System implementiertes Rauschen. Sind die obengenannte Bedingungen erfühlt, so kann in solchen Systemen die periodische Komponente des Antwortsignals auf die gekoppelte Wirkung von Rauschen und schwachem periodischen Signal eine resonanzähnliche Abhängigkeit von der Rauschstärke zeigen. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde der Effekt der stochastischen Resonanz an ferroelektrischen TGS-Kristallen erstmalig experimentell nachgewiesen und über einen breiten Parameterbereich untersucht. Die Untersuchungen wurden mit Hilfe der sogenannten Sawyer-Tower Brücke, die als typischer Versuchsaufbau für die Erforschung von ferroelektrischen Eigenschaften dient, durchgeführt. Zusammenfassend zeigte das im Rahmen der Untersuchung beobachtete Verhalten der Kennwerte des Effekts, d. h. der spektralen Verstärkung sowie des Signal-Rausch-Verhältnisses, sehr gute qualitative Übereinstimmung mit den theoretischen Vorstellungen über die Abhängigkeiten der stochastischen Resonanz von den Systemparametern. Dies bindet sich in das fundamentale Wesen dieses eleganten Phänomens, der typisch für rauschkontrollierte nichtlineare Systeme ist, ein.
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