Zielsetzung: Ziel dieser Studie war es, die zerebrale Reservekapazität bei Patienten mit Herzinsuffizienz mit der transkraniellen Dopplersonographie zu untersuchen und ihre mögliche Abhängigkeit von der kardialen Leistungsfähigkeit zu erfassen. Methoden: Insgesamt wurden 50 herzinsuffiziente Patienten, 20 altersgematchte Kontrollpersonen und 20 Normalpersonen mit transkranieller Dopplersonographie untersucht. Die Patienten gehörten verschiedenen klinischen Stadien der Herzinsuffizienz nach der Klassifikation der New York Heart Association (NYHA) an. Die zerebrale Reservekapazität wurde mit der Rückatmungsmethode bestimmt. Während der Untersuchung wurden die mittleren Flußgeschwindigkeiten beider Arteriae cerebri mediae und die korrespondierenden endexspiratorischen Kohlendioxidpartialdrücke kontinuierlich registriert. Aus den jeweiligen Werten bei Normo- und Hyperkapnie konnte die zerebrale Reservekapazität ermittelt werden. Im Rahmen der Reproduzierbarkeitsstudie wurden 20 Normalpersonen jeweils zweizeitig im Abstand von mindestens 24 Stunden untersucht. Ergebnisse: Die zerebrale Reservekapazität war bei allen herzinsuffizienten Patienten im Vergleich zu der Kontrollgruppe (VMR = 7,7 [6,9 - 8,7] mmHg-1) signifikant reduziert. Innerhalb der Gruppe der Herzpatienten zeigten die Patienten mit einer Herzinsuffizienz NYHA IV (VMR = 2,7 [2 - 3,4] mmHg-1) eine verminderte zerebrale Reservekapazität im Vergleich zu den Patienten der NYHA-Gruppen II (VMR = 5,7 [4,6 - 6,8] mmHg-1) und III (VMR = 4,8 [4,1 - 5,4] mmHg-1). Weiterhin fand sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der kardialen linksventrikulären Ejektionsfraktion und der zerebralen Reservekapazität (p Schlußfolgerung: In dieser Studie zeigte sich eine signifikant eingeschränkte zerebrale Reservekapazität bei herzinsuffizienten Patienten verglichen mit gleichaltrigen Herzgesunden, die mit dem klinischen Grad der Herzinsuffizienz und der linksventrikulären Ejektionsfraktion korrelierte.
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