Das thermische Spritzen stellt ein geeignetes Verfahren zum Auftrag von Kunststoffschichten dar. Der pulverförmige Spritzwerkstoff wird über eine geeignete Spritzvorrichtung in einer Azetylen-Sauerstoff-Flamme angeschmolzen und auf das zu beschichtende Metallsubstrat gesprüht. In dieser Dissertation wurde untersucht, ob diese Technologie für die baustellenseitige Beschichtung der Schweißnahtbereiche von erdverlegten Rohrleitungen mit Polyethylen eingesetzt werden kann, und ob dadurch eine Anhebung des Korrosionsschutzes ermöglicht wird. Eine Erhöhung der Haftfestigkeit der gespritzten Deckschichten konnte nur durch den Einsatz von haftvermittelnden Schichten erreicht werden. Das Deckschichtmaterial wies im Vergleich zum ungespritzten Ausgangsmaterial jedoch geringere mechanische Festigkeiten auf, was sich vor allem in einer deutlich geringeren Reißdehnung äußerte. Vorhandene Inhomogenitäten im Schichtaufbau wurden nicht als Ursache für die Verringerung des Kennwertniveaus ermittelt. Durch entsprechende Versuche wurde herausgestellt, dass bereits beim Durchgang durch die Flamme trotz thermischer Abschirmung eine Änderung des Spritzmaterials und der resultierenden Eigenschaften erfolgt. Zur Klärung der auftretenden Phänomene wurde ein Teilchenmodell aufgestellt, an dem die Vorgänge in der Flamme rechnerisch nachgestellt wurden. Es ergab sich die Vermutung, dass thermische Degradationen nur an der Oberfläche der Teilchen durch erhöhte Temperaturen auftreten, wodurch die Eigenschaften der gespritzten Schichten wesentlich beeinflusst werden. Ein konkreter Nachweis der thermisch geschädigten Bestandteile konnte durch chemische Analysen und Strukturaufklärung allerdings nicht erbracht werden.
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