Die Therapie osteochondraler Gelenkflächendefekte stellt bis heute ein ungelöstes Problem dar, da die angewandten Behandlungsmaßnahmen unbefriedigende Langzeitergebnisse hervorbringen. Die eigene tierexperimentelle Untersuchung soll feststellen, ob gefäßgestielte Periostlappen adulter Kaninchen in der Lage sind, sich in hyalinähnlichen Knorpel zu differenzieren. An neunzehn Tieren wird ein osteochondraler Defekt im femoropatellaren Gleitlager des rechten Kniegelenkes gesetzt, welcher mit gefäßgestielten bzw. freien Periostlappen vom medialen Femur versorgt wird. Die kontralaterale Gelenkfläche dient als Kontrolle. Die Tiere werden für sechs Monate unter Spontanbewegung gehalten. Nach Opferung werden die distalen Femuranteile beidseits entnommen und eine makroskopische, histologische und biochemische Analyse durchgeführt. Bei den durch gefäßgestielte Transplantate versorgten Defekten zeigen sich deutlich weniger degenerative Veränderungen als bei den freien Transplantaten, insgesamt zeigt sich jedoch die biologische Minderwertigkeit des Neoknorpels beider Gruppen gegenüber dem Gelenkknorpel. Die Methode der mikrovaskulär reanastomosierten Periostlappen erweist sich in diesem Versuch gegenüber den freien Transplantaten als überlegen, obwohl sich in keiner Gruppe originärer Gelenkknorpel bildet.
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