Die 3'-Enden eukaryotischer mRNAs entstehen durch posttranskriptionelle Prozessierung von prä-mRNAs. Während der Polyadenylierung der prä-mRNAs in Säugerzellen wird die Poly(A)-Polymerase durch das nukleäre Poly(A)-Bindungsprotein 1 (PABPN1) stimuliert. Dies führt zu einer etwa 30-fach höheren Affinität der Poly(A)-Polymerase für die RNA, ohne dass PABPN1 direkt in die Katalyse eingreift. Für die Stimulierung der Poly(A)-Polymerase werden nicht nur die zwei RNA-Bindungsdomänen von PABPN1 benötigt sondern auch eine α-helikale Region ähnlich einer coiled-coil-Domäne im N-Terminus des Proteins. Es wurden eine Reihe Punktmutanten in der α-helikalen Region hergestellt. Die Mutanten wurden hinsichtlich RNA-Bindung und Stimulierung der Poly(A)-Polymerase getestet. Die Punktmutante L136S war nicht in der Lage, die Poly(A)-Polymerase zu stimulieren. Für die Längenkontrolle der Poly(A)-Schwänze von prä-mRNAs sind drei Proteine nötig: die Poly(A)-Polymerase, der cleavage and polyadenylation specificity factor (CPSF) und PABPN1. Auf vollständig verlängerten Poly(A)-Schwänzen, welche vollständig mit PABPN1 bedeckt sind, wurden Wechselwirkungen zwischen der Poly(A)-Polymerase und CPSF unterbrochen. Aus diesen Daten wurde ein Modell für die Längenkontrolle der Poly(A)-Schwänze aufgestellt.
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