In der vorliegenden Arbeit wurde die Bedeutung der Chitindeacetylase1 des Maispathogen Colletotrichum graminicola (Cesati) Wilson für eine erfolgreiche Infektion untersucht. Mit Hilfe einer heterologen Sonde gelang es, das Gen für die Chitindeacetylase1 aus C. graminicola (CgCda1) zu isolieren. Dieses wurde anschließend vollständig sequenziert. Es kodiert für ein sekretiertes Protein, welches nach Abspaltung des Signalpeptides eine Größe von 25,1 kDa besitzt. Die Ergebnisse aus RT-PCR Untersuchungen und Western Blot deuten darauf hin, dass die Chitindeacetylase1 in C. graminicola in vegetativen Hyphen und in Infektionsstrukturen exprimiert wird. Transkripte finden sich ebenfalls in frühen, nicht aber in älteren Stadien der Infektion. Es wurden Chitindeacetylase1-defiziente Mutanten durch gene disruption hergestellt und im Infektions-test überprüft. Es konnte keine Funktion von CgCda1 in Bezug auf Wachstum, Differenzierung von Infektionsstrukturen und Pathogenität festgestellt werden. Rückschlüsse auf die Bedeutung einer Chitindeacetylase für eine erfolgreiche Infektion werden erschwert, da eine dritte Chitindeacetylase-Isoform auch bei den ΔCgcda1 Mutanten nachweisbar bleibt. Mit Hilfe verschiedener mikroskopischer Methoden wurde die Modifikation der Oberflächenkohlenhydrate der Zellwand während der Differenzierung von Infektionsstrukturen analysiert. Dabei wurden sowohl in vivo- als auch in vitro-differenzierte Strukturen in die Analyse einbezogen. Eine Modifikation der Zellwand während der Penetration in das Wirtsgewebe kann gezeigt werden. Die Oberfläche von Infektionsvesikel und primären intrazellulären Hyphen wird von Chitosan dominiert. Chitin kann innerhalb des Blattes nur am Apex penetrierender Hyphen nachgewiesen werden. Die Inaktivierung der Chitindeacetylase1 in C. graminicola hat keine Auswirkungen auf die Verteilung von Chitin und Chitosan in der Zellwand der Infektionsstrukturen.
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