In der vorliegenden Studie werden die anisotropen akustischen Eigenschaften von kortikalem Knochengewebe aus humanem Femurknochen nach Einbettung in Polymethylmethacrylat durch eine Bestimmung der akustischen Impedanz ermittelt. Dazu werden Knochengewebe von 17 männlichen und 9 weiblichen Sektionsfällen, deren Autopsieberichte keine Vorerkrankungen unter Beteiligung des Knochengewebes erkennen lassen, mit Hilfe der hoch auflösenden akustischen Rastermikroskopie untersucht. Die Proben werden in Schnittwinkeln von 0°, 10°, 15°, 30°, 45°, 60° und 90° zur Horizontalen präpariert, um über die Amplituden der an der Probenoberfläche reflektierten Ultraschallwellen Aussagen zu den richtungsabhängigen akusto-elastischen Eigenschaften des Knochengewebes in mikrostruktureller Auflösung zu machen. Die Quantifizierung des akustischen Reflexionssignals erfolgt durch eine Bildanalyse farbkodierter Darstellungen der lokalen Schallamplituden des reflektierten Ultraschalls unter Berücksichtigung möglicher Störeinflüsse auf das Schallsignal. Die akustische Impedanz der untersuchten Proben lässt sich aus dem Reflexionskoeffizienten als Ausdruck eines definierten Verhältnisses der akustischen Impedanzen zweier benachbarter Medien errechnen. Die richtungsabhängigen Impedanzunterschiede aus 998 Messungen spiegeln akusto-elastisches Aniostropieverhalten des kortikalen Knochens wider. Außerdem lässt sich eine geschlechts- und altersabhängige Beeinflussung der akustischen Impedanz für bestimmte Einschallwinkel nachweisen.
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