Bei der retrospektiven Auswertung von 5796 pädopathologischen Obduktionen von 1969-1994 am Institut für Pathologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wurden 33 Kardiomyopathien, unter Ausschluß einer Angiokardiopathie, einer Koronarsklerose, einer Hypertonie sowie eindeutig ursächlicher anderer Grundleiden, erfaßt. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, unter Berücksichtigung morphologischer und klinischer Daten und der entsprechenden Literatur ein möglichst umfassendes Bild dieser Kardiomyopathien zu erstellen und einen Versuch der Unterteilung derselben vorzunehmen. Am häufigsten (n=14) lagen uns Herzen vor, welche den Merkmalen einer Dilatativen Kardiomyopathie (DCM) entsprachen. Diese waren zusätzlich mit einer Kammerendokardverdickung im Sinne einer Endokardfibroelastose (EFE) assoziiert. Zur Gruppe der Hypertrophischen Kardiomyopathie (HCM) zählten wir 10 Kinder, von denen 3 Kinder Zeichen einer Hypertrophisch-obstruktiven Kardiomyopathie (HOCM) aufwiesen. Die Restriktive Kardiomyopathie (RCM) wurde bei unseren Untersuchungen durch 3 Kinder vertreten. Außerdem lagen zwei Fälle der sehr seltenen, bisher nicht klassifizierten Infantilen histiozytoiden Kardiomyopathie (IHCM) vor. Eine Kombination der Kardiomyopathie mit zusätzlichen Veränderungen des Stoffwechsels bzw. am Skelettmuskel fanden wir bei 4 Kindern, die wir gesondert diskutieren.
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