Die Expression der humanen Leukozytenantigene (HLA, human leukocyte antigens) spielt eine essentielle Rolle im Rahmen der Immunantwort gegen infektiöse Agentien und maligne Zellen. Assoziationen einzelner HLA-Antigene oder HLA-Haplotypen mit verschiedenen Krankheiten wurden bereits untersucht und Korrelationen zwischen HLA-Markern und Tumorerkrankungen, wie z.B. Karzinomen der Cervix oder des Nasopharynx, beschrieben. In der vorliegenden Studie wurden die Verteilung der HLA-Merkmale von 60 erwachsenen kaukasischen Patienten mit craniellen Meningeomen mit denen von 157 Kontrollindividuen aus derselben Population verglichen. Zur Bestimmung der HLA-Merkmale wurde eine standardisierte molekular-biologische (PCR-SSP) Technik angewandt. Es konnten statistisch signifikante Korrelationen einzelner HLA-Merkmale mit Meningeomen bei erwachsenen Patienten nachgewiesen werden. So könnten Individuen, die die Merkmale HLA-A*02, HLA-DQBl*05 oder HLA-Kombination von: Cw*03,08, DRBl*01,04, DQB1*05,0302, A*02:DRB1*04, A*02:DQB1*0302, A*02:DQB1*04:DQB1*0302 exprimieren, ein höheres Risiko zur Entstehung eines klinisch manifesten Meningeoms haben, wohingegen das relative Risiko der, die Merkmale HLA-A*01 und HLA-A*28 sowie die Kombinationen HLA-A*01:B*08: DRB1*03, HLA-A*28:DQB1*0301, HLA-A*01:DRB1*03:DQB1*02 exprimierenden Individuen, verringert ist. Die im Rahmen dieser Arbeit ermittelten Daten lassen vermuten, daß es einzelne HLA-Merkmale gibt, die einen für diese Krankheit anfälligen bzw. weniger anfälligen Phänotyp markieren und, daß das relative Risiko für das Eintreten dieser Erkrankung steigt oder sich verringert, wenn diese Merkmale mit bestimmten Kombinationen assoziiert sind.
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