Ausgehend von einem defizitären Forschungsstand in der Erwachsenenbildung geistig behinderter Menschen wurde untersucht, welchen Einfluss spielorientierte Bewegungsangebote auf motorische Basiskompetenzen haben und ob sie geeignet sind, Alltagskompetenzen aufzubauen bzw. zu erhalten, um diesen Menschen ein sinnerfülltes Leben in relativer Selbständigkeit zu ermöglichen. Die empirische Studie ist im Pre-Posttest Design angelegt (Untersuchungszeitraum 12 Monate). Die Untersuchungspopulation (Kontroll- und Versuchsgruppen) setzt sich aus erwachsenen Menschen mit geistiger Behinderung (verschiedene Altersgruppen, unterschiedliche Schweregrade und soziale Bezugssysteme) zusammen. Die Intervention in den Versuchsgruppen bestand in einem wöchentlichen spielorientierten Bewegungsangebot, welches an die verschiedenen Bedingungen angepasst wurde. Für die Effizienzprüfung der Studie wurden behinderungsspezifische Methoden ausgewählt und z.T. modifiziert. Die Erfassung motorischer Sachverhalte erfolgte mit Tests [Draht-O-Mat (EGGERT 1998) und BKT-Kur (BÖS & WYDRA 1984)]. Zur Kompetenzeinschätzung wurde das Heidelberger-Kompetenz- Inventar (HOLTZT 1984) eingesetzt. Auf Grundlage dieser Diagnostik wurde mit den statistischen Mitteln der Veränderungsmessung die Effizienz des Angebots in 3 Ebenen (motorische, alltagsmotorisch und generelle Kompetenz) geprüft. Im motorischen Bereich wurden hochsignifikante und relevante Leistungsverbesserungen errechnet. Mit dem Anstieg motorischer Leistungen im Bezugsfeld Sport ging ein unmittelbarer Transfer auf alltagsmotorische Kompetenzbereiche einher. Auch im Bereich genereller Kompetenzen wurde eine praktisch bedeutsame Zunahme nachgewiesen, die aber (noch) keine signifikante Ausprägung erreichte. Die Erkenntnisse wurden durch die Ergebnisse in der Kontrollgruppe bestätigt. Hier wurde deutlich, dass bei ungenügender Förderung Bewegungsleistungen regredieren und dass sich diese Tendenz auch in allgemeinen Kompetenzbereichen fortsetzt. |