Zellsuspensionen von Eschscholzia californica reagieren auf einen Hefe-Elicitor (Glycoproteinfraktion) mit der Bildung von Phytoalexinen (Benzophenanthridin-Alkaloiden), die einen wesentlichen Zweig der Pathogenabwehr darstellen. Bei der Suche nach sehr frühen Ereignissen nach Elicitorkontakt wurde die Aktivierung einer PLA2 entdeckt. In Analogie zu tierischen Zellen stellen Produkte Phospholipase-katalysierter Reaktionen häufig in Pflanzen Signalmoleküle dar. Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit standen Experimente zur analytischen und zellbiologischen Charakterisierung der PLA2-Aktivität von Eschscholzia californica-Kulturen und ihre Aktivierung nach Elicitorkontakt. Die Aktivität von PLA2 in den gereingten Plasmamembran-Vesikeln aus Eschscholzia californica wurde mit den fluoreszenzmarkierten Substraten BPC (ein doppelt BODIPY- substituiertes Phospholipid) und BEPC (ein einfach BODIPY- substituiertes Ether-Phospholipid) nachgewiesen. Dies erfolgte hauptsächlich durch die Extraktion und Identifizierung der Hydrolyseprodukte nach DC-Trennung. Die Messung der Fluoreszenzintensität der BODIPY-markierten Lysophosphatidylcholine (BELPC bzw. BLPC) auf der DC-Platte erlaubte eine empfindliche Quantifizierung der PLA2-Aktivität. MALDI-TOF-MS wurde erstmals zur Identifizierung und Quantifizierung genuiner Phospholipide und Lysophospholipide in pflanzlichen Extrakten eingesetzt. In den Plasmamembranen sind vorwiegend die Lysophosphatidylcholine (LPC) 18:2, 18:1 und 16:0 nachweisbar. In den Zellen ist LPC 18:1 das dominierende Lysophospholipid. Die Aktivierung von PLA2 nach Elicitorkontakt scheint transient. Der Grund dafür ist wahrscheinlich die rasche Metabolisierung (vermutlich Reacylierung) des gebildeten LPC-Derivats. Letzteres konnte mit BODIPY-markiertem LPC in Zellsuspensionen nachgewiesen werden. BODIPY-markiertes LPC wird von den Zellen , nicht aber von PM-Vesikeln metabolisiert, wobei ein Produkt entsteht, welches mit dem BODIPY-Phospholipid Rf-gleich ist.
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