Hyaluronsäure ist ein lineares Polysaccharid, bestehend aus der Disacchariduntereinheit N-Acetylglucosamin und D-Glucuronsäure [D-Glucuron Säure (1-ß-3) N-Acetyl-D-Glucosamin (1- ß-4)]. Ein Molekül besteht aus (20-250 *102)Einheiten und hat ein Molekulargewicht von 103 - 104 kDa. HS wird enzymatisch durch verschiedene Enzymtype abgebaut. Es entstehen dabei Di-, Tri-, und Tetra-disaccharide. In der Literatur wurde vermutet dass eine Doppelbindung nur nach dem Abbau durch bakterielle Hyaluronidase entsteht, was in dieser Arbeit bewiesen werden konnte. Sowohl intakte HS als auch enzymatisch abgebaute HS (22 kDa) sind Radikalfänger. Es ist wichtig, dass HS mit geeigneter Molmasse in geeigneter Pflegezubereitung als UV-Schutzmittel eingesetzt werden soll. Verschiedene spektroskopische Methoden (IR- (FTIR-ATR), Raman-, 13C-NMR-, 1H-NMR- und UV/Vis-Spektroskopie) wurden eingesetzt um das Entstehen der Doppelbindung nach dem enzymatischen Abbau nachzuweisen. Bei der analytischen Bestimmung wurden Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC), Kapillarzonenelektrophorese (CZE) und Spektralphotometer verwendet. Weiterhin wurde die topische Verfügbarkeit der HS in den halbfesten Zubereitungen sowie in Mikroemulsion durch Mehrschichtmembransystem (MSMS) Bestimmt. Zwei Mikroemulsionen wurden entwickelt und charakterisiert. Mit dieser Arbeit konnte der Beweis für das Entstehen von Doppelbindungen nach enzymatischem Abbau erbracht, und damit die Rolle der HS als Radikalfänger bestätigt werden. Außerdem wurde eine neu entwickelte HPLC-Methode als alternative Methode, um langkettige HS in halbfesten Zubereitungen zu analysieren entwickelt und eine CZE-Methode mit niedrigerer Nachweisgrenze als die bekanten CZE-Methoden modifiziert. Die in vitro gemessene topische Verfügbarkeit der enzymatisch abgebauten HS ist weit größer als die von HS 1200 kDa. Weiterhin zeigte HS-enthaltende wasserhaltige hydrophile Salbe im Vergleich zu HS-haltiger amphiphiler Creme bzw. lipophiler Creme die beste topische Verfügbarkeit. DMSO war als Cotensid, als Enhancer und als Radikalfänger in den Mikroemulsionen geeignet. HS 22 kDa-Zugabe zu den Mikroemulsionen verringert die Tensid-Menge, die zur Bildung einer klaren Mikroemulsion benötigt wird. Die MKTG-Mikroemulsion und IPP-Mikroemulsion stellen Alternativen zu den halbfesten Standardzubereitungen für dermale Applikationen dar.
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