In dieser Arbeit wurden intergenerische Kreuzungen zwischen Futtergräsern innerhalb der Unterfamilie Pooideae untersucht, der Schwerpunkt lag hierbei auf den Arten Festuca pratensis, Lolium multiflorum und Dactylis glomerata. Bei der Vorgehensweise wurde unterschieden, ob die Genome der Elternarten zueinander inhomolog oder homöolog sind. Bei Elternarten mit zueinander inhomologen Genomen wurden in verschiedenen Kreuzungskombinationen 9 F1-Hybriden erzeugt, die in hohem Maße steril waren. Zwischen L. multiflorum x D. glomerata konnten aber nach Rückkreuzung mit L. multiflorum 23 BC1-Hybriden und daraus hervorgehend nach erneuter Rückkreuzung mit L. multiflorum 3 BC2-Hybriden produziert werden. Die Fertilität der BC1-und BC2-Hybriden war höher als bei den F1-Hybriden, aber insgesamt gering. Bei den BC2-Hybriden wurde somatische Eliminierung von den D. glomerata Chromosomen beobachtet. Eine kleine intergenerische Translokation im Lolium-Genom, die aus D. glomerata stammte, wurde bei einer BC2-Pflanze mittels Genomischer in situ Hybridisierung (GISH) nachgewiesen. L. multiflorum und F. pratensis haben zueinander homöologe Genome, was in häufiger intergenerischer meiotischer Rekombination bei Hybriden dieser Arten resultiert. Einem neuen Ansatz, balancierte Lolium-Festuca-Hybriden zu erzeugen, wurde in dieser Arbeit nachgegangen. Hierbei war das Ziel die Erzeugung von Pflanzen, deren sämtliche Chromosomen ein symmetrisches Translokationsmuster aufweisen. Eine wichtige Methode war die Antherenkultur, nach dem ersten von zwei Zyklen Antherenkultur hatten die meisten regenerierten Pflanzen aber nur eine sehr geringe Fertilität. Im 2. Zyklus Antherenkultur wurden dann von diesen Regeneraten aus dem 1. Zyklus keine Pflanzen regeneriert. Chromosomen, die das gewünschte symmetrische Translokationsmuster zeigten, konnten mittels GISH nachgewiesen werden.
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