In der vorliegenden Studie wurde bei 10 jungen, gesunden, männlichen Probanden die Barorezeptorsensitivität (BRS) und die Herz-Kreislaufparameter Blutdruck, Herzfrequenz, Schlagvolumen, Herzminutenvolumen, der total periphere Widerstand und die systolischen Zeitintervalle (PEP, QS2) unter akuter und chronischer β1-Bockade, sowie an 4 Tagen nach Absetzen der chronischen β1-Blockade zur Charakterisierung eines kardiovasculären Reboundphänomens, bestimmt. Die BRS wurde als lineare Regression der Herzfrequenz (HF) auf den systolischen Blutdruck unter Phenylephrininfusion bestimmt und die kardiovasculären Parameter mit der Impedanzkardiographie untersucht. Zusätzlich wurden die Plasmaspiegel für Noradrenalin und Bisoprolol bestimmt. Es fand sich unter chronischer β1-Blockade eine signifikante Abnahme für die BRS von 14,80 auf 7,16 (p=0,004), für die akute β1-Blockade eine nicht signifikante Minderung auf 10,17. Dabei zeigte sich eine signifikante Abhängigkeit der BRS von der Ausgangherzfrequenz. In der Absetzphase war die BRS weiterhin vermindert, eine überschießende Herzkreislaufreaktion im Sinne eines Reboundphänomens fand sich nicht. Zusammenfassend zeigte sich, dass die ausgesprochen vagotone Kreislauflage unter Blockade sympatoadrenerger Stimuli bei jungen, gesunden Probanden zur Abnahme der BRS führte und von der Ausgangsherzfrequenz abhängig ist. Die fehlende überschießende Herzkreislaufreaktion, die für die Absetzphase von β-Blockern beschrieben ist, scheint der langen HWZ von Bisoprolol (11,1h) mit langsamer Freigabe blockierter Rezeptoren geschuldet.
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