Auf der Basis der Immunmodulation sollten durch die Expression und Akkumulation von Quinmerac- Einkettenantikörpern in transgenen Tabakpflanzen die phytotoxischen Eigenschaften des exogen applizierten Herbizides Quinmerac reduziert und damit eine alternative Möglichkeit der Toleranzerzeugung bei Pflanzen etabliert werden. Ausgehend von zwei Phagenbanken, welche auf menschlichen VH-Gensegmenten basieren, wurden mittels der "Phage-Display" Technik durch "screenen" am immobilisierten Hapten Quinmerac Einketten-Antikörperfragmente isoliert, funktionell charakterisiert und in Tabakpflanzen zur Expression gebracht. Diese binden spezifisch immobilisiertes sowie freies Quinmerac und können damit theoretisch nach Expression in Tabakpflanzen die Verfügbarkeit des freien Moleküls Quinmerac in den Pflanzen reduzieren. Die regenerierten transgenen Tabakpflanzen zeigten bei fehlender Applikation des Herbizides im Vergleich mit Wildtyp-Tabakpflanzen keine phänotypischen Unterschiede. Nach Applikation des Herbizides traten jedoch in dem verwendeten Samentestsystem Unterschiede während der Samenkeimung bzw. des Keimlingswachstums der getesteten transgenen und Kontrolltabakpflanzenlinien auf. Bei allen untersuchten transgenen und Kontrollpflanzenlinien wurde eine herbizidabhängige Hemmung der Keimung anhand des Parameters Biomasse (Reduktion der Frischmasse), nach Applikation von Quinmerac, festgestellt. Mittels dieses Testsystems konnte bei transgenen Pflanzen mit Expression und Akkumulation von funktionellen Quinmerac Einketten-Antikörperfragmenten im ER und im Zytosol eine signifikant geringere Hemmung der Samenkeimung bzw. des Keimlingswachstums, im direkten Vergleich mit Wildtyp-Tabakpflanzenlinien, gezeigt werden. Daraus wurde geschlußfolgert, dass die wachstumshemmenden Effekte des exogen applizierten Herbizides durch die immunmodulierenden Eigenschaften von pflanzlich exprimierten funktionellen Quinmerac-Einketten-Antikörperfragmenten verringert werden können.
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