Es wurden Untersuchungen zum Stoffübertritt im Xylem und im Phloem zwischen dem Holoparasiten Cuscuta spec. und seinen Wirtspflanzen durchgeführt. Neben Experimenten zur Translokation von Saccharose, Aminosäuren, Xenobiotika und Fluoreszenzfarbstoffen erfolgten auch Versuche zum Transport von Viren und Makromolekülen (GFP). Die offenen funktionellen Verbindungen zwischen den Leitbündeln des Wirtes und des Parasiten wurden durch die Fluoreszenzfarbstoffe Texas red Dextran (Xylem) bzw. Carboxyfluorescein und Hydroxypyrentrisulfonsäure (Phloem) dargestellt. Der Transport xylemmobiler (Atrazin, DCMU, Nicotin, Cadmium) Substanzen aus dem Wirt in den Parasiten ist sehr gering und nicht selektiv. Ambimobile (Glyphosat, AIB) Verbindungen wurden in wesentlich höheren Anteilen im Parasiten gemessen. Diese Substanzen gelangen nach einem Xylem-Phloem-Transfer in den Internodien des Wirtes hauptsächlich über das Phloem in die Cuscuta. Der Transport über das Phloem ist wesentlich intensiver als über das Xylem und ebenfalls nicht selektiv. Für Saccharose, den Virus PVY und für das GFP wurde in Brückenversuchen neben einem Transport aus dem Wirt in den Parasiten auch ein Transport aus dem Parasiten in den Wirt nachgewiesen. Die Ergebnisse der Untersuchungen zur Translokation von Assimilaten, Xenobiotika, Fluoreszenzfarbstoffen, insbesondere aber der Transfer des Virus und des GFP, zwischen Cuscuta und ihren Wirtspflanzen beweisen eindeutig einen symplastischen Phloemkontakt. Für die Allgemeingültigkeit dieser Aussage sprechen übereinstimmende Ergebnisse zum CFTransport mit Wirtspflanzen aus vier unterschiedlichen Familien und Cuscuta reflexa, sowie der erfolgreiche GFP-Transport aus transgenen Arabidopsis-Pflanzen in drei unterschiedliche Cuscuta-Arten.
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