Hochmannosylierte Glykolipide (Cluster-Neoglykolipide) und deren Analoga wird in den letzten Jahren großes Interesse entgegengebracht. Sie zeichnen sich gegenüber den monoglykosylierten Lipiden durch ihre außergewöhnliche hohe Zell-Rezeptor-Affinität sowie Selektivität aus, woraus verschiedene Anwendungsmöglichkeiten dieser Stoffklasse im biologischen oder pharmazeutisch-technologischen Bereich resultieren könnten. Insbesondere gelten Cluster-Neoglykolipide mit bestimmter Spacer-Länge zwischen den Zuckerdeterminanten und dem Lipidanker als moderne Erkennungs-Liganden zum spezifischen Targeting traditioneller Liposomen an humanen Makrophagen und zum Grundverständniss physikochemischer und biophysikalischer Eigenschaften natürlich vorkommender Glykolipide in Biomembranen. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden die im Institut für pharmazeutische Chemie synthetisierten einkettigen Glykolipide in Phospholipid/Cholesterol-Gemische inseriert und auf ihr biologisches Verhalten untersucht. Als Methode der Affinitätsmessung der mannosylierten Liposomen zum Makrophagen-Mannoserezeptor (MR) wurde ein Kompetitions-Assay mit den bekannten MR-Liganden Gewebeplasminogenaktivator (t-PA) und das α1-saure Glykoprotein C-Fraktion (α1-AGPc) verwendet. Während frisch isolierte Blutmonozyten negativ für MR sind, tragen die in einer 5-7 tägigen in vitro-Kultur differenzierten Zellen diesen Rezeptor. Auch frisch isolierte Perikardmakrophagen tragen den Mannoserezeptor und wurden für die Untersuchungen verwendet. In Anlehnung an die natürlichen Strukturen wurde in einem 2. Komplex dieser Arbeit mit Hilfe neu synthetisierter Galactolipide unterschiedlicher Spacerlänge gezielt der Einfluß einzelner Strukturmerkmale der Kopfgruppengröße von Nicht-Bilayer-Lipiden (hexagonalbildende Strukturen, HII), wie Phosphatidylethanolamin (PE), Phosphatidylserin (PS) und Phosphatidsäure (PA) auf die Bindungsaffinität der Galactoliposomen zum komplementären Lektin, RCA120 , untersucht. Als Grundmatrix diente dabei das Phosphatidylcholin (PC).
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