Die Genexpression hängt von der Transkriptmenge ab, die durch das Verhältnis von Transkription und mRNA-Abbau reguliert wird. Deadenylierung ist meist der einleitende und oft auch der geschwindigkeitsbestimmende Schritt des mRNA-Abbaus. In dieser Studie konnte der CCR4/NOT-Komplex, in dem zwei Untereinheiten, Ccr4p und Pop2p, Homologie zu Exonukleasen aufweisen, als die vorherrschende deadenylierende Aktivität in S. cerevisiae identifiziert werden. In pop2-Deletionsstämmen wurde eine Verlängerung der Gesamt-Poly(A)-Schwänze beobachtet. Der Komplex wurde mittels der TAP-tag Methode isoliert und zeigte poly(A)-spezifische 3'-Exonukleaseaktivität in vitro. Homologe zu fast allen Untereinheiten des Komplexes konnten ebenfalls im Genom von D. melanogaster identifiziert werden. Durch biochemische Fraktionierung von cytoplasmatischem S2-Extrakt wurde gezeigt, dass die beiden wahrscheinlich katalytischen Untereinheiten CAF1 und CCR4 mit einer poly(A)-spezifischen 3'-Exonukleaseaktivität assoziiert sind. Der knock-down von fast allen Untereinheiten des CCR4/NOT-Komplexes durch RNAi führte auch in D. melanogaster-S2-Zellen zu verlängertem Gesamt-Poly(A). Bei einem knock-down von CAF1 konnte auch ein Einfluss auf die Deadenylierung der Hsp70-mRNA während der Erholung von einem Hitzeschock beobachtet werden. |