Die Westliche Honigbiene (Apis mellifera L.) weist ein extrem polyandrisches Paarungssystem auf. Im Allgemeinen paaren sich Honigbienenköniginnen mit mindestens zehn Drohnen, aber es wurden selbst mehr als vierzig Paarungen beschrieben. Im Gegensatz dazu sterben Honigbienendrohnen während der Kopulation und sind deshalb strikt monogam. Trotz eines beträchtlichen Risikos unternehmen Königinnen häufig mehr als einen Hochzeitsflug. Die Paarungshäufigkeiten von natürlich verpaarten Königinnen wurde mittels DNA-fingerprinting analysiert. Königinnen, die auf einen Hochzeitsflug eingeschränkt wurden, die aber zusätzliche Flüge unternehmen wollten, wiesen signifikant weniger Paarungen auf als Königinnen, die nach nur einem Hochzeitsflug mit der Eiablage begannen. Vermutlich passen Königinnen die Häufigkeit ihrer Hochzeitsflüge dem Paarungserfolg des vorangegangenen Hochzeitsfluges an. Zudem erhöhte sich die Anzahl der in den Spermatheken gespeicherten Spermien signifikant mit der Anzahl der Paarungen. Der Effekt der Körpergröße von Drohnen auf ihre Spermienproduktion wurde untersucht. Drohnen, die in Arbeiterinnenzellen aufgezogen wurden (kleine Drohnen), produzieren signifikant weniger Spermatozoen als normal große Drohnen. Die unterschiedlichen Spermienzahlen von Drohnen könnten einen Einfluss auf ihre individuelle Fitness haben. Das Muster der Spermiennutzung von Königinnen wurde mittels DNA-fingerprinting analysiert. Es gab keinen signifikanten Einfluss der Besamungsreihenfolge aber einen starken, positiven Effekt des Spermavolumens eines Drohns auf die Häufigkeit seiner Arbeiterinennachkommen in der Kolonie. |