Als E. d'Alton nach dem Tode von Johann Friedrich Meckel d. J. (1781-1833) zu dessen Nachfolger ernannt wurde, trat er ein schweres Erbe an, denn Meckel d. J. war ein renommierter, international ausgewiesener Naturforscher und Gelehrter. Das Ziel unserer Nachforschungen besteht deshalb darin zu erkunden, welche Rolle die Persönlichkeit d'Altons an der Halleschen Friedrichs-Universität spielte und was er wissenschaftlich geleistet hat? Einige Erfahrungen hatte d'Alton bereits aufzuweisen, als er nach Halle kam, denn nach seiner Habilitation (1830) übernahm er an der Akademie der Künste zu Berlin eine Professur. Dort lehrte er das anatomische Zeichnen. Wenige Jahre später erhielt er die außerordentliche Professur für Anatomie und Physiologie an der Berliner Friedrich-Wilhelm-Universität. In Halle wirkte er als Anatom und Physiologe von 1834 bis 1854 und war zweimal, nämlich 1845 und 1846, Rektor; die Wahl in dieses Amt hatte er sicherlich nicht zuletzt seiner liberal-konservativen Gesinnung zu verdanken. D'Altons Arbeitsweise war höchst akribisch und von übermäßigem Einsatz bestimmt. Er förderte die studentische Ausbildung und Lehre äußerst gewissenhaft, war aber wegen seiner Strenge und hohen Anforderungen nicht sehr beliebt. Große Anerkennung fand er für seine meisterhaften Zeichnungen zur menschlichen und vergleichenden Anatomie, so dass er begehrter Mitautor von Burmeister und Carus wurde. 1850 erschien sein "Handbuch der menschlichen Anatomie". Wissenschaftliche Schwerpunkte lagen auf dem Gebiet der vergleichenden Anatomie, Entwicklungsgeschichte und Teratologie. Er führte u. a. experimentelle embryologische Arbeiten durch. 1853 veröffentlichte er einen Katalog über teratologische Präparate, von denen heute noch eine stattliche Anzahl in den Halleschen anatomischen Sammlungen zu finden ist.
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