Ölblumen sekretieren nicht flüchtige Lipide als Lockmittel für in Koevolution entstandene Bestäuber; aufgrund taxonomischer Einordnungen der Pflanzen in acht phylogenetisch nicht verwandte Familien wird eine mehrfach unabhängig erfolgte Entstehung angenommen. Um zu überprüfen, ob sich die pflanzliche Diversität auch in unterschiedlich zusammengesetzten Blütenölen widerspiegelt, wurden Proben aus sieben unterschiedlichen Pflanzenfamilien untersucht. Hierzu wurde eine Methode zur Mikroanalytik von Blütenölen, insbesondere durch GC/EI-TOFMS verschiedener Derivate (u.a. Methylester, Trimethylsilylether und -ester, Pyrrolidide, Dimethyldisulfidaddukte) und ESI-MS(/MS) der originären Sekrete, entwickelt. Die analysierten Blütenöle bestanden aus (a) langkettigen (C14-C18) (3R)-3-Acyloxyfettsäuren, (b) Acylglycerinen mit langkettigen (3R)-3-Acyloxyacylresten, (c) sehr langkettigen (> C18), partiell acetylierten Mono- oder Dihydroxyfettsäuren, (d) Acylglycerinen mit sehr langkettigen, acetylierten Mono- oder Dihydroxyacylresten oder (e) Acylglycerinen mit nicht funktionalisierten Acylresten. Bei den Acylglycerinen handelte es sich zumeist um Diacylglycerine mit einem langkettigen (Hydroxy-)Acyl- und einem Acetylrest. Biosynthetische Aspekte wurden auf der Basis strukturaufgeklärter Verbindungsreihen von Regiosiomeren diskutiert. So weisen die partiell acetylierten Dihydroxyfettsäuren eine Acetoxyfunktion an den Positionen (ω-13), (ω-15) oder (ω-17) und eine weitere Hydroxyfunktion an Position C-3 oder C-5 auf, was auf eine polyketidanaloge Biosynthese mit 3-Acetoxymyristin-, -palmitin- oder -stearinsäure als Intermediaten zurückgeführt wird. Strukturanalogien, bzw. -differenzen der Verbindungen aus den verschiedenen Blütenölen werden hinsichtlich einer unabhängig voneinander erfolgten Entstehung von Ölblumen diskutiert. |