Die seromukösen Drüsen zählen neben dem Gefäßsystem zu den wesentlichen Bestandteilen der Nasenschleimhaut des Menschen. Sie beteiligen sich an der Befeuchtung der Inspirationsluft und tragen zum Schutz der tieferliegenden Atemwege bei. Im Sekret der Drüsen wurden antivirale und antibakterielle Substanzen gefunden, die im Rahmen von Abwehrmechanismen beteiligt sind. Die physiologischen und pathophysiologischen Prozesse der Nasenschleimhautdrüsen unterliegen einer nervalen Steuerung, die bis heute noch nicht vollständig geklärt wurde. Als regulierende Neurotransmitter scheinen neben den klassischen, vegetativen Botenstoffen auch Neuropeptide und Stickstoffmonoxid beteiligt zu sein. Die hier vorliegenden Untersuchungen sollten einen Beitrag zur Klärung von Regulationsmechanismen und insbesondere des Innervationsmusters der seromukösen Drüsen leisten. Von 98 Patienten wurden Proben der unteren Nasenmuschel entnommen und fixiert. Es folgten histologische, histochemische und immunhistochemische sowie elektronenmikroskopische und immunelektronenmikroskopische Untersuchungen. Für die immunhistochemische Prozedur wurden Antikörper gegen Tyrosinhydroxylase (TH), Vasointestinales Polypeptid (VIP), Calcitonin gene related peptide (CGRP), Neuropeptid Y (NPY), Substance P (SP) und Stickstoffmonoxid-Synthase (eNOS/ bNOS) verwendet. Die Drüsen, die Ausführungsgänge und das periglanduläre Bindegewebe zeigten eine intensive nervale Versorgung. Dabei konnte in Abhängigkeit der verschiedenen Transmitter ein unterschiedliches Verteilungsmuster nachgewiesen werden. In einzelnen Regionen konnten neuroglanduläre Kontaktstellen und fenestrierte Kapillaren gefunden werden. Durch histochemische und immunhistochemische Methoden können periglanduläre Nerven dargestellt werden. Der Nachweis verschiedener Neurotransmitter und Neuropeptide in den periglandulären Neuronen deutet auf eine direkte nervale Regulation der Drüsenfunktionen hin. Zusätzlich kann eine Beeinflussung der Drüsen über eine Wirkung von Stickstoffmonoxid an periglandulären Kapillaren und Nerven angenommen werden. Neben der nervalen Versorgung der Drüsen scheinen auch periglanduläre fenestrierte Kapillaren eine Bedeutung für die Kontrolle der Drüsenfunktionen zu haben.
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