Die vorliegende Arbeit behandelt die Synthese und zytostatische Testung von lipophilen Cis- und Carboplatinderivaten. Ausgehend von Halogenalkoholen unterschiedlicher Alkylkettenlänge wurden in Mehrstufensynthsen chelatisierende Diaminstrukturen erzeugt, die terminal Cholsäure, eine THP-Schutzgruppe oder eine freie Hydroxyfunktion enthalten. Die Komplexierung mit dem Metallzentrum erfolgte im letzten Schritt und erlaubt so die Darstellung der Platinverbindungen in guten Ausbeuten. Die Zytotoxizität wurde anhand einer humanen Plattenepithelkarzinomlinie (UM-SCC-22B) ermittelt, hierbei kam der Sulforhodamin- B-Test (SRB-Assay) zum Einsatz. Die Überprüfung der zytostatischen Aktivität zeigte, daß die Cholsäure-Platin-Verbindungen in Suspension zwar starke Aktivität gegenüber den Tumorzellen aufwiesen, jedoch in den erreichbaren Sättigungskonzentrationen keinen Effekt zeigten. Demgegenüber ergab sich bei symmetrisch bzw. asymmetrisch alkylsubstituierten Propandiaminstrukturen mit terminaler THP-Schutzgruppe eine bessere Löslichkeit und Zytotoxizität. Analoge asymmetrisch alkylsubstituierte Ethylendiaminstrukturen zeigten keine Zytotoxizität bei vergleichbarer Löslichkeit. Weiterhin wurde gezeigt, daß Strukturen mit einer terminalen Hydroxyfunktion ebenfalls keine zytotoxische Wirkung auf die untersuchte Zellinie haben.
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