Schon kurz nach der Infiltration des Tumors in das umgebende Gewebe, beginnt die Ausbreitung von Tumorzellen über den Blutkreislauf oder das Lymphsystem. In der Regel bestimmt der Prozess der Tumorzelldisseminierung den Verlauf und die Prognose der Erkrankung. Daher ist die Früherkennung disseminierter Tumorzellen bei Patientinnen mit Mammakarzinom hinsichtlich des Krankheitsverlaufes und der Therapie von besonderer Bedeutung. Diese Arbeit soll einerseits einen Beitrag zum besseren Verständnis der Rolle von disseminierten Tumorzellen, einem wesentlichen Bindeglied zwischen Primärtumor und Tochtergeschwülsten, leisten. Andererseits wird ein mögliches Screeningverfahren dargestellt, welches relativ frühzeitig Hinweise auf eine maligne Erkrankung geben kann. In dieser prospektiven Studie wurden 125 Blutproben von 83 Patientinnen mit Mammakarzinom auf das Vorhandensein disseminierter Tumorzellen mittels MACS-Technologie und immunhistochemischer Zytokeratinfärbung untersucht und im Kontext der TNM-Stadien ausgewertet. Es gelang bei 35% der Patientinnen (29 von 83) insgesamt 261 zytokeratinpositive Tumorzellen in den 16ml Blutproben zu finden. Erstmalig konnte eine statistisch signifikante Korrelation zwischen den Detektionsraten im peripheren Blut, dem Lymphknotenstatus und dem Vorhandensein von Fernmetastasen beschrieben werden. Die Resultate unterstützen die Bedeutung disseminierter Tumorzellen für den Metastasierungsprozess und belegen die potentielle Leistungsfähigkeit der Methode für additive Tumordiagnostik und die
|