Arabidopsis thaliana ist eine bedeutende Modellpflanze für verschiedenste biologische Fragestellungen. Die Kenntnis der natürlichen Variabilität von A. thaliana ist neben der durch künstliche Mutation entstanden Variabilität sehr wichtig. Die Untersuchung von genomweit größtenteils gleichmäßig verteilten Einzelbasenunter-schieden (single nucleotide polymorphisms, SNPs) an einer repräsentativen Stichprobe zeigte eine Assoziation zur Ost-West Verteilung der alternativen Ausprägungsformen weniger SNPs. Es konnten durch Sequenzvergleiche zwei Consensushaplotypen aus dem Datensatz gebildet werden, die zu jeweils gleicher Frequenz vorkommen und charakteristisch für eine asiatische und eine südwest-europäische Ausgangspopulation sind. Die zwei Gruppen konnten in einer weiteren genomweiten SNP-Analyse innerhalb des Gesamtgenoms wiedergefunden werden. In diesem Zusammenhang wurde auch die Populationsstruktur von A. thaliana untersucht. Die morphologischen und phänologischen Untersuchungen der Akzessionen zeigten eine große Schwankungsbreite der erfassten Merkmale bei zwei Temperaturen (14°C und 22°C). Eine Korrelation zwischen der Länge der phänologischen Phasen und der Temperatur des Herkunftsortes der Akzessionen wurde gefunden. Durchflußzytometrische Untersuchungen resultierten in signifikanten Genomgrößen-unterschieden zwischen den untersuchten Akzessionen mit schwachen Korrelationen zu Längen- und Breitengraden der Herkunftsorte. Es wurden zwei natürlich vorkommende tetraploide Akzessionen gefunden. Die vorliegende Arbeit erfasst erstmals die Variation innerhalb von A. thaliana an einer repräsentativen Stichprobe von Akzessionen des gesamten natürlichen Areals.
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