In der vorliegenden Arbeit wurden 19 intrahepatische Cholangiokarzinome (CC) auf Mutationen im Exon 3 des β-Catenin-Gens, auf Verlust der Heterozygotie (LOH) am FHIT-Genlocus sowie auf Mikrosatelliteninstabiltät (MSI) mittels fünf international validierter Gensonden untersucht. Die intrahepatischen Cholangiokarzinome machen etwa 5-10% aller primären bösartigen Lebertumoren aus. Im ersten Teil der Arbeit wurde eine Restriktionsenzymanalyse und Sequenzierung des Exon 3 im β-Catenin-Gen durchgeführt. Das β-Catenin-Gen, welches eine wesentliche Rolle im Wnt-Signalweg spielt, ist ein Proto-Onkogen, das durch Mutation zum Onkogen aktiviert werden kann. In 19 Tumorproben, aus denen die DNA isoliert werden konnte, wurden genetischen Alterationen in diesem Gen ausgeschlossen. Im zweiten Teil der Arbeit wurde das FHIT-Gen, welches ein Tumorsuppressorgen darstellt, mit Hilfe der polymorphen Marker D3S1300 und D3S1234 an 15 entsprechenden tumorösen und nicht-tumorösen Gewebeproben der CC-Patienten analysiert. Dabei konnten insgesamt drei LOH-Ereignisse nachgewiesen werden. Im letzten Teil der Arbeit wurden die Cholangiokarzinome auf MSI an den Loci D2S123, D5S346, D17S250, BAT25 und BAT26 untersucht. MSI, welche das Ergebnis eines defekten Mismatch-Reparatursystems (MMR) ist, wurde nicht beobachtet. Allerdings wurden in zwei Tumoren LOH-Ereignisse am D5S346 Locus, der sich in unmittelbarer Nähe des APC-Gens befindet, nachgewiesen. Die Ergebnisse deuten an, dass ein Funktionsverlust von APC und FHIT für die Tumorentstehung verantwortlich sein kann. Weitere molekulargenetische Untersuchungen sind zur genaueren Ursachenfindung notwendig.
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