Amidrazone leiten sich aus den Carbonsäureamiden und den Hydrazonen ab. Ihre Synthese und Testung ist am Fachbereich Pharmazie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ein aktueller Forschungsgegenstand. Die Eigenschaften dieser und verwandter Verbindungen, sowie ihre Inhibition der Sojabohnenlipoxygenase L-1 stehen im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit. Es konnten Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Inhibierung von FeII- und FeIII-Form der L-1 durch die behandelten Verbindungen festgestellt werden. Während die FeII-Form nach der Inkubation mit den Inhibitoren reaktivierbar ist, wurde für die FeIII-Form eine irreversible Inhibition durch die untersuchten offenkettigen Amidrazone und Triazoline festgestellt. Die Abtrennung der Inhibitoren aus dem Inkubationsgemisch erfolgte dabei durch Gelfiltration oder die Verwendung von Zentrifugeneinsätzen. Die Aufhebung bzw. Abschwächung der Inhibition an beiden Enzymformen der L-1 durch Ascorbinsäure stellt den Hinweis auf die Beteiligung radikalischer Intermediate an der Inhibition dar. Dies steht im Widerspruch zur slow binding-Theorie zurückliegender Arbeiten. Den endgültigen Nachweis eines radikalischen Inhibtitionsmechanismus könnte dabei die ESR-Spektroskopie erbringen. Die in dieser Arbeit dazu erreichten Ansätze und Ergebnisse bedürfen noch weiterer Prüfung. Aufgrund der erhaltenen Erkenntnisse zum Wirkungsmechanismus wurde ein Modell zur Bestimmung von k2/Ki als Maß für die Inhibition der Verbindungen angewandt. Es gibt dieWechselwirkung der potentiellen Inhibitoren mit der FeIII-Form der aktiven Sojabohnenlipoxygenase wieder, während die IC50-Bestimmung die Inhibition der FeII-Form beschreibt, wobei bei einigen Verbindungen auch die Inhibition der FeIIIForm Einfluß nimmt. Bei der Untersuchung der Eigenschaften der Verbindungen stand die Lipophilie im Mittelpunkt. Anhand der Log P-Werte als Maß für die Lipophilie, sowie der Stabilität der Verbindungen, wurde ein Datensatz über einen breiten Log P-Bereich erstellt, für dessen Verbindungen k2/Ki-Werte bestimmt wurden. Aus den erhaltenen Ergebnissen ließ sich kein Zusammenhang aus Log P-Werten und Inhibition an der L-1 ableiten.
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