Im ersten Versuch wurden insgesamt 385 Würfe (190 in der Kontrollgruppe, 195 in der Versuchsgruppe) von 175 Sauen (89 in der Kontrollgruppe, 86 in der Versuchsgruppe) der Rasse Leicoma und deren Kreuzungsferkel (Leicoma x Pietrain) in die Untersuchung einbezogen. Der zweite Versuch umfasste insgesamt 54 Würfe (27 in der Kontrollgruppe, 27 in der Versuchsgruppe) von 30 Sauen (15 in der Kontrollgruppe, 15 in der Versuchsgruppe). In diesem Versuch wurden F1-Kreuzungssauen (Deutsche Landrasse x Deutsche Edelschwein) verwendet. Die Sauen der Versuchsgruppe wurden während der Güstzeit (bei der Jungsauen 18 Tage vor dem Besamung) und vom 1. bis zum 115. Trächtigkeitstag mit 125 mg L-Carnitin und während der Laktation 250 mg L-Carnitin täglich supplementiert. Eine L-Carnitinsupplementierung steigerte im ersten Versuch die Lebendmassezunahme der Sauen vom 1. bis 85. Trächtigkeitstag (p<0,05). Die L-Carnitinsupplementierung steigerte die Ferkel- und Wurfmassen zur Geburt, den Lebendmassezuwachs der Würfe während der Säugeperiode und die Wurfmasse beim Absetzen (p<0,05). Im zweiten Versuch wurde die Lebendmasse- und Rückenspeckdicke-entwicklung der Sauen während der Trächtigkeit und Laktation durch die L-Carnitinsupplementierung nicht beeinflusst. Die mit L-Carnitin behandelten Sauen zeichneten sich durch eine höhere Wurfgröße (p<0,01) und höhere Wurfgewichte (p<0,05) als die Kontrollsauen aus. Die Ferkel der Versuchssauen wiesen zur Geburt geringere Lebendmassen auf als die Ferkel von Kontrollsauen (p<0,05), jedoch zeichneten sie sich durch ein höheres Wachstum während der Säugeperiode aus (p<0,01), so dass sie zum Zeitpunkt des Absetzens letztendlich schwerer waren als die Ferkel der Kontrollsauen (p<0,05).Weiterhin zeigte sich, dass die mit L-Carnitin supplementierten Sauen am 11. und 18. Laktationstag eine höhere Milchleistung aufwiesen als die unbehandelten Sauen (p<0,05).
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