In der vorliegenden In-vitro-Studie wurde der Einfluss zwei unterschiedlicher Befestigungsmaterialien und Vorbehandlungstechniken auf die Retention drei verschiedener Wurzelkanalstiftsysteme untersucht. Untersucht wurden Carbonfaserstifte (Mirafit Carbon, Hager Werken, Germany), Titanstifte (ER-System, Komet, Germany) und Keramikstifte (ER-System, Komet, Germany) in Kombination mit dem Glasionomerzement Ketac-Cem® (ESPE, Germany) und dem Kompositzement PanaviaTM F (Kuraray, Japan). In sieben von 13 Versuchsgruppen wurden die endodontischen Stifte durch Sandstrahlen vorbehandelt. 130 kariesfreie, humane Frontzähne wurden in dieser Studie verwendet. Mit Hilfe einer Universalprüfmaschine wurde die Retentionskraft für die Kombination aus Stift, Zement und Vorbehandlungstechnik durch axiale Zugversuche ermittelt. Die statistische Auswertung der Ergebnisse erfolgte mit Tukey's-Test und Bonferroni-Holm-Korrektur. Carbonfaserstifte die mit PanaviaTM F befestigt wurden erreichten signifikant höhere Retentionskräfte als Carbonfaserstifte zementiert mit Ketac-Cem®. Die Vorbehandlung der Stiftoberfläche durch Sandstrahlen zeigte keine signifikanten Unterschiede für beide Zemente. Titanstifte erreichten durch Sandstrahlung die signifikant höchsten Retenionskräfte unabhängig von der verwendeten Zementart. Die vorbehandelten Keramikstifte zementiert mit Ketac-Cem® zeigten signifikant höchsten Retentionswerte aus allen untersuchten Keramikstiften. Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, dass die Wahl des Zementes und der Vorbehandlungstechnik abhängig von dem verwendeten Wurzelkanalstiftsystem ist.
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