Die Fluoreszenzspektroskopie gehört heutzutage zu den bedeutendsten experimentellen Methoden der biomedizinischen Forschung mit besonderer Anwendungsbereichen in der medizinischen Diagnose, DNA-Sequenzierung und Genforschung. Es ist gut bekannt, dass die Nähe zu metallischen Objekten einen Einfluss auf die Zerfallprozesse von Fluoreszenzmolekülen hat. Dies gilt sowohl für Strahlungsübergänge wie für strahlungslose Prozesse und kann zu einer verringerten Zerfallsrate (im Fall von ebenen Metallgrenzflächen) oder einer erhöhten Zerfallsraten (in geeigneten Fällen rauer Oberflächen oder von metallischen Nanopartikeln) führen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, das Verhalten eines Fluoreszenzmoleküls (bzw. eines Ensembles von Fluoreszenzmolekülen) in der Nähe von metallischen Grenzflächen zu untersuchen. Das Verständnis der physikalischen Prinzipien hinter der Wechselwirkung zwischen metallischen Objekten und Fluoreszenzmolekülen ist von großer Bedeutung für zahlreiche Anwendungen, in denen Fluoreszenzfarbstoffe in der Nähe von metallischen Grenzflächen zum Einsatz kommen, wie beispielsweise Solarzellen, LEDs und insbesondere Sensoranwendungen. Der erste Teil der vorliegenden Arbeit befasst sich mit dem Verhalten eines Fluoreszenzfarbstoffs in der Nähe einer ebenen metallischen Grenzfläche. Ein Abstandshalter aus wohldefinierten Polyelektrolyt-Multilagen wird auf einen Goldfilm präpariert, um einen kontrollierten Abstand zum Fluoreszenzfarbstoff zu definieren. Die Fluoreszenzintensität, das winkelabhängige Emissionsspektrum und die Rate der photochemischen Zerstörung (engl. "photobleaching") eines Ensembles von Fluoreszenzfarbstoffen wird experimentell ermittelt und mit hierzu angestellten Modellrechnungen verglichen. Schließlich wird dieselbe Fragestellung per Einzelmolekülspektroskopie untersucht. Der zweite Teil der Arbeit widmet sich der Synthese und Charakterisierung von Goldnanopartikeln und -nanodrähten. Zunächst wird die schlecht definierte Hülle aus physikalisch adsorbierten Ionen auf der Oberfläche von per Zitratreduktion synthetisierten Goldteilchen durch eine selbstorganisierte Monolage aus 2-Mercapto-Bernsteinsäure ersetzt. Desweiteren wird eine neue Syntheseroute zur Präparation von Goldpartikeln mit einem Durchmesser über 10 nm etabliert, die nur HAuCl4 und Mercapto-Bernsteinsäure ohne zusätzliche Reduktionsmittel verwendet. Mit dem ultimativen Ziel der Untersuchung von Fluoreszenzmolekülen in komplexen metallischen Nanostrukturen wird eine Multilagenarchitektur aus Goldgrenzfläche und Goldpartikeln aufgebaut, die mit wohldefinierten polymerischen Abstandshaltern separiert sind. Die Eigenschaften des Systems wird umfassend mit den Methoden (optischer) Gberflächenanalyse untersucht.
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