Geschlechtsbestimmung ist ein allgemeines biologisches Prinzip und die Auswahl zwischen zwei alternativen Reaktionswegen, dem der weiblichen und der männlichen Entwicklung, ist ein Paradigma für Entscheidungsfindung in der Embryonalentwicklung. Obwohl das Prinzip der geschlechtlichen Entwicklung sehr konserviert ist, unterscheiden sich die initialen Signale in den verschiedenen Arten. Haplodiploide Organismen umfassen ungefähr 20% der Tierarten. Männchen entwickeln sich aus unbefruchteten, Weibchen aus befruchteten Eiern. Der complementary sex determiner (csd) locus wurde in der Honigbiene mittels genetischer Kartierung und positioneller Klonierung isoliert. csd ist das primäre geschlechtsbestimmende Signal und besitzt mehrere Allele, die in der Population segregieren. csd-Aktivität wird für die weibliche Entwicklung gebraucht, wie dies anhand von Repressionsstudien gezeigt werden konnte. Strukturelle Ähnlichkeit zum tra Gen von >Drosophila weist auf funktionelle Ähnlichkeiten von ansonsten unverwandten Mechanismen hin. Entscheidungsfindung ist ein generelle Basis für die Regulation von biologischen Prozessen und tritt nicht nur in der Geschlechtsbestimmung auf. Ein komplexer Vorgang der Entscheidungsfindung ist die Arbeitsteilung in sozialen Insektenkolonien. Unterschiede im Sammelverhalten haben zum Teil genetische Ursachen und einige Kandidaten-Loci konnten mit Hilfe von QTL-Analysen identifiziert werden. Genetische Komponenten beeinflussen die Erkennung von Nestgenossen, wie Studien an Ameisennestern belegen konnten. |