Die Arbeit beschreibt der Analyse der Jasmonatbildung und -wirkung in pflanzlichen Modellsystemen: (1) Gerste als monokotyle Pflanze mit besonders abundantem Auftreten von Jasmonat-induzierten Proteinen; (2) Tomate als bestuntersuchte Pflanze für die pflanzliche Wundantwort; (3) Arabidopsis als wichtiges Modell der pflanzlichen Molekulargenetik; und (4) Medicago truncatula als Modellpflanze der arbuskulären Mykorrhiza. Die Fragestellungen wurden vorrangig mittels zellbiologischer und molekulargenetischer Methoden bearbeitet. Der Schwerpunkt lag neben der Analyse der intrazellulären und gewebespezifischen Lokalisation der Biosyntheseenzyme in Beiträgen zur Funktionsanalyse von JA und JA-regulierten Prozessen. Hierzu wurden Jasmonat-induzierbare Proteine (JIPs) charakterisiert, um einerseits deren Funktion zu klären und sie andererseits als Reporter einer Jasmonatwirkung nutzen zu können. Gleichzeitig wurden die zellbiologischen Arbeiten durch molekularbiologische (Analyse von Jasmonat-induzierten Veränderungen der Genexpression, Ansätze zur reversen Genetik mittels transgener Pflanzen) und biochemische (Bestimmung des endogenen Gehalts an Jasmonsäure und ihrer Metaboliten) Ansätze ergänzt. Die für die pflanzliche Entwicklung gewonnenen Daten zeigen, dass spezifische Gewebe des Keimlings (Gerste) bzw. der Blüte (Tomate und Arabidopsis) die Gene der JA-Biosyntheseenzyme exprimieren. Diese Expression führt zu einer Akkumulation von Jasmonaten, die in einem spezifischen Oxylipin-Muster des jeweiligen Organs resultiert. Hinsichtlich der Reaktion der Pflanze auf Stress wurde mittels der Ergebnisse zum spezifischen Vorkommen der JA-Biosyntheseenzyme und der JA-Bildung in den Leitgeweben ein Modell entworfen, das eine Amplifikation der Wundantwort in der Pflanze beschreibt. Weiterhin spielen Jasmonate auch in der Stressantwort der Wurzel eine Rolle: Am Beispiel der Symbiose mit arbuskulären Mykorrhizapilzen wurde gezeigt, dass Jasmonate für die Funktion dieser Interaktion wichtig sind.
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