Hintergrund: Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es festzustellen, ob die aufwändige Weichteil- und Knochenpräparation des "Midfacial degloving", insbesondere am wachsenden Schädel und Gesicht, zu unerwünschten Langzeitfolgen führt, die gegebenenfalls den Vorteil der Vermeidung sichtbarer Narben relativieren könnten. Das Verfahren kann als erweiterte sublabiale Rhinotomie verstanden werden. Durch sie wird ein übersichtlicher, beidseitiger Zugang zu den Nasenhaupthöhlen, den Nasennebenhöhlen, dem Nasopharynx, dem retromaxillärem Raum sowie der Schädelbasis und dem Clivus ermöglicht. Durch die Schnittführungen werden keine äußerlich sichtbaren Narben hinterlassen. Methodik: Aus der HNO-Klinik der Martin-Luther-Universität Halle -Wittenberg konnten für den Zeitraum von 1993 - 1998 die Daten von 11 Patienten und aus der HNO-Klinik des Klinikum Benjamin-Franklin der Freien Universität Berlin für die Zeit von 1987 - 1993 die Ergebnisse von 5 Patienten für die Auswertung herangezogen werden. Zur Beurteilung des therapeutischen Erfolges erfolgte die Befragung sowie die klinische und apparative Nachuntersuchung in einem zeitlichen Abstand von 14 bis 116 Monaten postoperativ. Ergebnisse: Als Folgeerscheinungen fanden sich Hypästhesien (7/11) im Bereich des Nervus infraorbitalis, das Auftreten einer Naseneingangsstenose (1/11) und einer postoperativ veränderten äußeren Nasenform (1/11). Bei zwei Patienten wurde eine Tränennasenwegsstenose (2/11) festgestellt. Fazit: Das "Midfacial degloving" stellt damit eine wichtige Alternative zu transfazialen Zugangswegen dar, nicht nur auf grund der guten Übersicht des Operationsfeldes sondern auch aufgrund der ausgezeichneten kosmetischen Resultate und der geringen Langzeitkomplikationsrate.
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