Untersucht wurden im Rahmen einer multizentrischen Prävalenzstudie zu Essstörungen die Daten von 359 ambulant behandelten Patienten mit Diabetes mellitus im Alter von 18 bis 65 Jahren (94 Typ-I- und 265 Typ-II-Diabetiker). Als Messinstrument kam das Freiburger Per-sönlichkeitsinventar (revidierte Form - FPI-R) als Persönlichkeits-Struktur-Test zum Einsatz. Bei der Auswertung wurden auch alters- und geschlechtsspezifische Stanine-Werte herange-zogen und Clusteranalysen (5-Cluster) gerechnet. In der Gesamtstichprobe der Studie lagen alle FPI-R-Skalenmittelwerte im unauffälligen Normbereich. Verschiebungen ergaben sich in Richtung Gesundheitssorgen/gesundheits-bewusstes Verhalten (Skala 9). In der geschlechtsspezifischen Auswertung zeigten die weiblichen Probanden eine deutliche Furcht vor Erkrankungen und damit verbunden ein stark gesundheitsbewusstes Verhalten. Die über 45-jährigen Diabetikerinnen hatten den höchsten Anteil angespannter, überforderter Patientinnen. Zudem zeigten besonders die älteren Dia-betikerinnen eine schlechte (HbA1c-Werte 9 - 12 %) und sehr schlechte (> 12 %) Stoffwech-seleinstellung. Mittels Clusteranalyse ergab sich folgender Hinwies: Der einerseits gesundheitsbesorgte, andererseits ehrgeizig-leistungsaktiv-extrovertierte Persönlichkeitstyp charakterisierte eine Gruppe mit erhöhtem HbA1c-Wert.
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